Veranstaltungshinweis: Warum wir in Gorleben demonstrieren müssen…

Grüne informieren über historische und geologische Hintergründe

Auf Einladung der Bleckeder Grünen wird die regionale Landtagsabgeordnete Miriam Staudte am 28. Oktober 2010 im Elbschloß Bleckede über die Hintergründe des Gorleben-Widerstands informieren. Titel der Veranstaltung: „Warum wir in Gorleben demonstrieren müssen“. Im Mittelpunkt sollen dabei politische und geologische Aspekte stehen, die aus Sicht der Grünen gegen die Geeignetheit des Salzstocks Gorleben sprechen. „In den letzten Monaten sind viele neue Fakten bekannt geworden – mit der Aufhebung des Moratoriums ignoriert die Bundesregierung diese Erkenntnisse in fahrlässiger Weise,“ erklärt die Abgeordnete. Auch soll es bei der Veranstaltung konkrete Informationen zum Ablauf der Protestkundgebung am 6. November in Dannenberg geben. „Dass es Busbörsen gibt, ist mittlerweile bekannt, aber viele wissen nicht, dass es in diesem Jahr zum Beispiel auch beheizte Zelte gibt, wo Kleinkinder gewickelt werden können,“ so Staudte. „Die Landesregierung zeichnet mit ihren Äußerungen von zugereisten Autonomen ein völlig falsches Bild – die Gorleben-Kundgebungen waren immer friedlich und bunt.

Beginn der Veranstaltung im Café Fritz im Elbschloß ist 19.00h.

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Online-Petition gegen Laufzeitverlängerung mitzeichnen!

Wer noch nie bei einer Petition mitgemacht hat, muss sich erst registrieren lassen, das ist ziemlich einfach. Den unten stehenden Link anklicken und dann geht es los. Und dann ab damit, 50 000 müssen doch zu schaffen sein.

Sie kann unter

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=13587

eingesehen und mitgezeichnet werden.

Wenn die Petition bis 22. Oktober 2010 von mindestens 50.000 Menschen gezeichnet wird, muss sie parlamentarisch behandelt werden und würde erneut offenbaren, dass die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung von großen Teilen der Bevölkerung nicht mitgetragen wird.

Wir haben in Deutschland das Instrument der Petition, also sollten wir es auch nutzen! (besonders, wenn man nur noch mitzeichnen muss) http://de.wikipedia.org/wiki/Petition

Für wen also Erneuerbare Energien und Demokratie nicht nur Lippenbekenntnisse sind:

  • registrieren
  • einloggen
  • Petition über Suchwort „13587“ aufrufen,  und
  • mit einem Mitzeichnungs-Klick die Welt wieder ein kleines bisschen besser machen…
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Menschenkette +X

Unter diesem Motto ist eine Aktion / Mahnwache während des CASTOR-Transportes in der Vorplanung. Zentraler Teil dieser Mahnwache sollen 200 – 300 Holz- Xe werden. Die Xe sollen im Rahmen der erweiterten Montagsdemos gestaltet und verschönt werden. Am 18.10. um ca. 15:00 Uhr stehen Holz und Farbe auf dem Marktplatz zur Verfügung, damit jedeR sein X so gestalten kann, wie er /sie das möchte.

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Mobilisierungsvideos so zahlreich wie nie…

Der heiße Herbst deutet sich nicht nur an der Bahnstrecke Lüneburg – Dannenberg durch die Polizeipräsenz an, auch die Aktivitäten der Anti-Atom-Bewegung sind zahlreicher als in den ganzen Jahren zuvor.

Ein Indiz dafür sind die kreativen Potenziale die sich in fast täglich neu erscheinenden Serien von –wirklich gut gemachten– Videos widerspiegeln. So hat jüngst die Initiative X 1000 mal quer einen Tripel an gut gemachten Clips ins Netz geschickt. Und heute kam die BI-Lüchow-Dannenberg. Ebenfalls mit drei wirklich tollen Mobilisierungsfilmen in die Welt. Zu sehen hier bei uns im kleinen Fenster oder beim Klick auf die untere, rechte Ecke etwas größer bei Youtube:


Du schreibst Geschichte…                Gorleben lebt                                        …abgefahren
                              

Viel Spaß beim Mobilisieren!!!

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Montagsdemos: Nur wer jetzt auf die Straße geht, kann in 20 Jahren sagen: „Ich war dabei, als wir der Atomlobby ein Bein gestellt haben!“

Januar 1989 verkündet Erich Honecker: „Die Mauer steht noch in 100 Jahren!“ 1 1/2 Jahre später steht die Mauer nicht mehr, weil viele Menschen in vielen Orten der ehemaligen DDR auf den Montagsdemos bekundet haben: „Mit uns nicht mehr!“

20 Jahre später berichten sie stolz, dass sie dabei waren, als die Mauer fiel.

Oktober 2010 verkündet Angela Merkel: „Wir wollen noch für Jahrzehnte an der Atomkraft festhalten!“ 1 ½ Jahre später wird das letzte AKW abgeschaltet. Weil überall in Deutschland Menschen sagen: „Mit uns nicht mehr!“

05.09.2009 50.000 Menschen in Berlin

24.04.2010 120.000 Menschen zwischen Krümmel und Brunsbüttel

18.09.2010 100.000 Menschen in Berlin

Und auf den nächsten Kundgebungen noch viel mehr!

ab 11.10.2010 an jedem Montag 17:00 bis 18:00 Mahnwache – in Lüneburg auf dem Marktplatz und in vielen anderen Städten in Deutschland

 Flyer_Mahnwache

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Presseerklärung des Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom zu den bevorstehenden Aktionen vor dem CASTOR -Transport 2010.

Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA) Sept. 2010:

LAGA 2010

Lüneburger Aktionsbündis gegen Atom (LAGA 2010)

Aktionsgruppe Otto · BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Regionalverband Elbe Heide · Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Lüneburg · DGB – Deutscher Gewerkschaftsbund, Region Nord-Ost-Niedersachsen ·Die Linke. Kreisverband Lüneburg · Die Violetten/ Gruppe Lüneburg· Elterinitiative Sinn e.V. Vorstand · EHG Evangelische Hochschulgemeinde Lüneburg · Frauentrio gegen Atom, Adendorf · GEW-Bezirks­verband Lüneburg · Hans-Hermann Jantzen (Bischofsvikar) ·Heinrich-Böll-Haus Lüneburg/Unsere Welt für Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit e.V. · IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung – Regionalgruppe Lüneburg/Lüchow-Dannenberg · JUSOS im Unterbezirk Lüneburg · KHG – Katholische Hochschulgemeinde Lüneburg · LIgA – Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen · Linksjugend Lüneburg · Martin-Luther-Gemeinde Lüneburg · NABU – Naturschutzbund, Kreisgruppe Lüneburg · NOA (AStA der Leuphana Universität Lüneburg) · SJD – Die Falken, Unterbezirk Nordniedersachsen · SPD Unterbezirk Lüneburg · Technik – Umwelt -Natur (T.U.N. e.V.) · The Institute for Earth Education Deutschland e. V. · VCD – Verkehrsclub Deutschland, Regionalverband Elbe-Heide

Dieses Jahr fährt der CASTOR gar nicht erst los oder wir schicken ihn gleich wieder zurück..“, das ist die einhellige Meinung unseres großen Bündnisses, in Lüneburg mittlerweile bekannt als LAgA. Denn seit Beginn dieses Jahres  (vor allem seit der erfolgreichen Menschenkette von Brunsbüttel bis Krümmel) veranstalteten wir zahlreiche Aktionen mit großer Resonanz in der regionalen Öffentlichkeit.

Mit vereinten Kräften (zusammen mit altbekannten Lüneburger Antiatom-Gruppen) wollen wir nun gegen die Pläne der Bundesregierung und gegen die Atomlobby unseren Protest zeigen und den CASTOR diesmal zurückschicken!

Das Bündnis ruft alle Lüneburger und Lüneburgerinnen auf, sich an den Protestaktionen zum CASTOR-Transport 2010 zu beteiligen. Links und Infos zu den überregionalen Aktionen sind immer hier zu finden.

Folgende, in der nächsten Zeit in Lüneburg geplante Aktionen, werden vom  LAgA unterstützt oder veranstaltet:

Ab 11 Oktober jeden Montag Montagsdemo

Ab Montag den 11. Oktober wird es fortan an jedem Montag zwischen 17:00 und 18:00 Uhr eine Mahnwache/Montagsdemo mit  Redebeiträgen und aktuellen Infos auf dem Marktplatz geben (bis der CASTOR abgesagt wird oder zurückgefahren ist). Ähnliche Montagsdemos sind in vielen anderen Städten geplant. Veranstalter in Lüneburg ist das LAgA.

20. Oktober große Infoveranstaltung zu CASTOR-Transport und Widerstand an der Uni

Am Mittwoch den 20. Oktober findet um 19:00  Uhr eine Infoveranstaltung zum CASTOR-Transport und Gegenaktivitäten an der Uni statt. Veranstalter ist das NOA-Referat zusammen mit contrAtom und der BI Lüchow-Dannenberg.

Ort: Hörsaal 4 der Leuphana-Uni (Scharnhorststr. 1, Lüneburg)

21-22. Oktober „GET READY! in Lüneburg

Vorbereitungsseminar zum Castor 2010, mit Infos, Aktionstrainings und Workshops zum Thema Atomkraft u. Castor für Schüler. Treffen  am Donnerstag um 18.00 Uhr und am Freitag  um 10.00Uhr (Aktionstraining) und  Samstag Aktionstag ab 12.00Uhr. Im Jugendhaus /Katzenstraße, vom Jugendbündnis gegen Atomkraft (Juga) www.juga.tk

23. Oktober Kundgebung zum bundesweiten Schienen-Aktionstag am Bahnhof

„CASTOR stoppen! Atomanlagen stilllegen!“ Das ist das Motto einer Kundgebung am Bahnhof Lüneburg am Samstag dem 23. Oktober um 12.00 Uhr, einer Aktion im Rahmen des bundesweiten CASTOR-Strecken-Aktionstag. Hierzu lädt das Lüneburger Aktionsbündnis CASTOR -Widerstand (ABC) ein.

Auch das LAgA unterstützt diese Kundgebung und ruft hiermit alle Lüneburger und Lüneburgerinnen auf mit dem Rad zur Kundgebung am Bahnhof zu kommen. Außerdem wird es hier einen Redebeitrag von Bernd Redecker oder Dirk Werner (PressesprecherInnen vom LAgA) geben. Im Anschluss der Kundgebung bietet sich die Gelegenheit für alle Fahrradbegeisterten, den Lüneburger Herbstwald zu genießen.

28. Oktober DGB Demo auf dem Lüneburger Marktplatz

Am Donnerstag dem 28. Oktober organisiert der DGB eine Demo auf dem Marktplatz. Themen werden Leiharbeit, Rente mit 67, Agenda 2010, Gesundheitsreform und Atomkraft sein.

Hauptrednerin zum Thema Atomkraft ist Kerstin Rudek von der BI Lüchow-Dannenberg. Das Lüneburger Bündnis gegen Atom präsentiert Wissenswertes zu CASTOR-Kampagne in Lüneburg an einem Infotisch und in einem kurzen Redebeitrag des PressesprecherInnen-Teams.

Bettenbörse für AtomkraftgegnerInnen

Am 5. November  findet eine Vorabenddemo des Aktionsbündnis CASTOR -Widerstand (ABC) in Lüneburg statt. Im Anschluss daran  soll in  Lüneburg eine Bettenbörse eingerichtet werden. Der BUND und JANUN e.V. übernehmen hier die Koordination. Das Bündnis bittet alle LüneburgerInnen, die Schlafplätze anbieten können, sich unter der Telefonnummer 04131-402877 zu melden. Die ersten GastgeberInnen haben sich bereits gemeldet bevor die Aktion wirklich publik gemacht wurde. Ein Zeichen dafür, dass Lüneburg sich für den Ansturm vieler Menschen aus dem Bundesgebiet ins Wendland und in die Umgebung vorbereitet.

Busse zur Auftaktkundgebung am 6. November in Dannenberg

Wie bei der Menschenkette wird das Bündnis Busse zur CASTOR-Auftaktkundgebung in Dannenberg am 6. November um 13:00Uhr organisieren. Der Ticket-Verkauf über den AStA und das Heinrich-Böll-Haus beginnt  am 25.Oktober.

5-9. November, Aufruf zum Protest um Gorleben

LAGA ruft die Lüneburger Bevölkerung auf sich an den  Protesten zum Castortransport 2010 im Wendland zu beteiligen.

Öffentlichkeitswirksame LAGA –Aktionen für die Mobilisierung zu den  Castor-Tagen  2010 sind in Planung.

Weitere Infos zu Aktionen und Ankündigungen erscheinen demnächst in der regionalen Presse und immer aktuell auf dieser Seite.

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Adendorfer Frauenteam gegen Atom organisiert spannende Veranstaltung zum Atomreaktor Krümmel

P r e s s e m i t t e i l u n g

des Adendorfer Frauenteams gegen Atom
zur Veranstaltung in der Schule am Katzenberg in Adendorf

Am Dienstag, dem 21. September 2010 veranstaltete das Adendorfer Frauenteam gegen Atom im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Lüneburger Aktionsbündnisses gegen Atom eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Die Krümmel-Lüge“. Dabei wurde als Einstieg der NDR-Film „Die Atomlüge“ gezeigt.

Die Sprecherin des Adendorfer Frauenteams, Ingeborg Stoephasius, begrüßte hocherfreut 120 Teilnehmer. Diese große Zahl, zu der erfreulicherweise auch cirka 20 Adendorfer Realschüler gehörten, ist deshalb so erstaunlich, weil aus
Kostengründen nur 1000 Handzettel und 5 Ankündigungen auf Stellschildern auf dieses Treffen hinwiesen.

Anwesend waren auch Adendorfs Bürgermeister Joachim Pritzlaff und die Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen).

Nach dem beindruckenden und für den Betreiber von Krümmel, Vattenfall, entlarvenden Film gaben die geladenen Experten ein Statement ab. Zunächst referierte Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, die Physikerin und Gutachterin bei den Leukämiefällen in der Elbmarsch ist, über die Auswirkungen eines atomaren Unfalls im AKW Krümmel. Das alles unter der Prämisse, dass Adendorf nur 15 Km Luftlinie vom Pannenmeiler Krümmel entfernt liegt.

Anschließend sprach Sabine Brosowski, Juristin und Vorstandsmitglied der BI gegen Leukämie in der Elbmarsch über die sogenannte KIKK-Studie, die sich mit der Erkrankung von Kindern im Umkreis eines AKWs befasst. Schließlich kam Uwe Harden, Journalist und Gründer der Bürgerinitiative in der Elbmarsch, zu Wort, um über die Zuständigkeiten der Behörden und des Betreibers zu berichten. Die Frage: „Wie sind wir geschützt?“ Spielte eine große Rolle in seinen Ausführungen.

Nach den jeweiligen Expertenausführungen gab es eine lebhafte Diskussion, an der sich ein Drittel der Teilnehmer beteiligte.

Das traurige Ergebnis: Es gibt keinen Schutz gegen Pannen und Unfälle in Atomkraftwerken!

Deshalb kann es nur eines geben:
Sofortiger Ausstieg aus der Atomkraft!

Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, dass diese Meinung allgemein auf große Zustimmung traf.

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IPPNW deckt auf: Gravierende Sicherheitsmängel bei Biblis B

+++ Achtung+++ Heute Abend im ZDF-Magazin „Frontal 21“: ein Bericht zu diesem Thema!!! +++ Achtung+++

Der heute erschienenen Pressemitteilung der Ärtzeorganisation IPPNW ist zu entnehmen, dass ein aktuelles, vom BUM Röttgen in Auftrag gegebenes Regierungs-Gutachten die IPPNW-Vorwürfe weitestgehend bestätigen.

Der Internationale Zusammenschluss von atomkritischen Ärzten reichte bereits im Januar 2008 Klage beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof ein und belegte über 200 teils gravierendste Mängel an sicherheitsrelevanten Anlagenteilen des AKW Biblis B. Diese speisten sich aus offiziellen Bewertungen der TÜV-Gutachter und der Gesellschaft für Reaktorsicherheit.

80 besonders gefährliche und weitere 36 weitere Sicherheitsdefizite wurden nun in dem Regierungsgutachten bestätigt.

Daraus kann nun einzig und allein die Schlussfolgerung gezogen werden:

Biblis muss sofort stillgelegt werden!!!

Hier nun der Wortlaut der IPPNW-Presseinformation von heute:

IPPNW-Preseinformation vom 28. September 2010

AKW Biblis:

Regierungs-Gutachten bestätigt 80 gefährliche Sicherheitsdefizite

Im Atomkraftwerk Biblis B bestehen nachweislich 80 besonders gefährliche Sicherheitsdefizite im Bereich der Störfallauslösung bzw. der Störfallbeherrschung. Darüber hinaus gibt es 36 weitere Sicherheitsdefizite, die potenziell brisant sind. Das ist das zentrale Ergebnis eines Gutachtens des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Die „Untersuchung von Hinweisen des IPPNW auf mögliche Sicherheitsdefizite im Kernkraftwerk Biblis“ bestätigt damit 40% bis 55% einer 210 Sachverhalte umfassenden Dokumentation der IPPNW über Schwachstellen von Biblis B als besonders relevant.

Vor dem Hintergrund gravierender Sicherheitsdefizite hat die IPPNW im September 2005 beim Hessischen Umweltministerium die Stilllegung von Biblis B beantragt. Im Januar 2008 reichte sie beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel Klage ein. Für diese Klage legten die Atomkritiker bei Gericht ihre brisante Dokumentation über rund 200 Sicherheitsmängel vor, die sich vornehmlich auf offizielle Bewertungen der behörden-eigenen Gutachter TÜV und Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) stützt. Parallel informierte die IPPNW die Bundesatomaufsicht über die vielen Sicherheitslücken in Biblis B, die daraufhin das Gutachten in Auftrag gab.

Der Vorgang ebenso wie das Ergebnis ist ein Novum: „Das hat es noch nie gegeben, dass Atomkraftgegner während eines atomrechtlichen Streitverfahrens fachlich Rückendeckung durch ein Gutachten der Bundesatomaufsicht bekamen“, so IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz. „Mit den 80 bis 116 besonders schwerwiegenden Sicherheitsdefiziten ist der weite Abstand vom gesetzlich geforderten Stand von Wissenschaft und Technik belegt. Sicherheitsdefizite im Bereich der Störfallauslösung und der Störfallbeherrschung stellen zudem laut Atomgesetz eine erhebliche Gefahr dar, so dass eine Stilllegung von Biblis B die zwangsläufige Konsequenz dieses Gutachtens sein muss.“

Die IPPNW weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die hessische Atomaufsicht Ende der 1990er Jahre rund 40 Sicherheitsdefizite von Biblis A als „gefahrträchtigen Zustand“ bewertete, der zum Entzug der Betriebsgenehmigung führen müsse. „Aufgrund der Auslegungsdefizite gegenüber den nach dem Stand der Sicherheitstechnik erforderlichen Schutzvorkehrungen ist keine ausreichende Verhinderung und Beherrschung von Auslegungsstörfällen gewährleistet“, hiess es vor rund 10 Jahren in einer Stilllegungsverfügung. „Dieselbe Atomaufsichtsbehörde propagiert nun angesichts von rund 200 Sicherheitsdefiziten des benachbarten Atommeilers, von denen der Gutachter der Bundesatomaufsicht 80 bis 116 als besonders brisant einstufte, den langjährigen Weiterbetrieb. Ein derart willkürliches Vorgehen von Atomaufsichtsbehörden kann und darf vor Gericht keinen Bestand haben“, so Paulitz mit Blick auf den Hessischen Verwaltungsgerichtshof.

Immerhin geht es laut Paulitz bei den vom Gutachter der Bundesregierung hervorgehobenen Sicherheitsdefiziten „um Störfälle, die in allen einschlägigen Risikostudien im ungünstigen Fall zum Super-GAU führen können“: Blitzschlag, Wetterextreme, Hochwasser, Erdbeben, anlageninterne Überflutung, anlageninterner Brand, Notstromfall, Kühlmittelverluststörfall, Dampferzeuger-Heizrohrleck, sowie Frischdampfleitungslecks. – „Für Fachleute ist damit auf einen Blick erkennbar, dass Biblis B bei fast allen gängigen Unfallszenarien gefährliche Schwachstellen aufweist“, so Paulitz. „Keine wirklich unabhängige Atomaufsichtsbehörde und kein Gericht darf angesichts der Gefahren einer Atomkatastrophe ein solches Atomkraftwerk auch nur einen Tag länger in Betrieb lassen.“

Hinweis: Das ZDF „Frontal 21“ berichtet heute Abend zu dieser Thematik.

Kontakt: Henrik Paulitz, IPPNW, Tel. 0032-485-866 129
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)
Koertestr. 10
10967 Berlin
Tel. 030-69 80 74-0
www.ippnw.de
Email: ippnw@ippnw.de

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Mindestens 100.000 Menschen zeigen der Atompolitik…

…der Bundesregierung in Berlin, den Stinkefinger!

(Quelle: campact.de / youtube.de)

Los ging es ab Lüneburg um 8:18 Uhr mit einem Sonderzug, der Teile des norddeutschen Raums mit der Bundeshauptstadt Berlin verband.
Pünktlich um 11:30 Uhr trafen hunderte LüneburgerInnen, WendländerInnen, UelzenerInnen und SalzwedelerInnen in Berlin ein.
Der Beginn der Demonstration mit einer Umzingelung –Das Aktionsnetzwerk „Campact“ spricht von „Flutung“– des Regierungsviertels zog sich aber noch einige Stunden hin. Zu groß war der Andrang von rund 100.000 Menschen auf der Route, vorbei an der F.D.P-Parteizentrale, diverser Regierungsorganisationen, dem Parlament und dem Kanzleramt.

Den OrganisatorInnen war die Demonstration auf den Reichstagswiesen amtsgerichtlich untersagt worden – der Rasen könnte Schaden nehmen ;-), was jedoch niemanden davon abhielt an diesem Ort seinen/ihren Protest sehr lautstark vorzutragen.
Und obendrein wurde –zumindest kurzzeitig– auch der Eingang am Hauptportal besetzt.

Ihren Unmut über die verpatzte Endlagerpolitilk der Bundesregierung äußerte eine Vielzahl an DemonstrantInnen zusätzlich, indem der Garten des Kanzleramtes sich mit kleinen und großen Atommüllbehältern füllte. Das Gelände um das Kanzleramt war mit Bauzäunen umstellt, so dass hier in kürzester Zeit ein Atommüll-Stillleben entstand (siehe Fotos).

Insgesamt ist die Großdemo sehr besonnen und friedlich verlaufen. Fast möchte man sagen: Erstaunlicher Weise sehr friedlich und fast zu handzahm, führt man sich doch vor Augen, um was es hier geht:

  • Die Verdoppelung des ohnehin bereits unlösbaren Atommüllproblems,
  • die Potenzierung des Risikos eines unbeherrschbaren Atomunfalls in den eh schon maroden Altmeilern,
  • der Abbau von ohnehin laschen Sicherheitsanforderungen für Atomanlagen,
  • die Forcierung eines Endlagerstandortes „Gorleben“, der nie hätte benannt werden dürfen,
  • die immer weitere Verschiebung des Ausstiegs aus dieser Dinotechnik und damit einhergehend
  • die Vernichtung der Entwicklung der zarten Pflanze der erneuerbaren Energien!

Dafür war das, was gestern in Berlin passierte, sehr freundlich!!!

Die Frage ist, ob dieser Tonfall der Bevölkerung so bleiben wird, wenn der nächste Mosaikbaustein in der Zementierung Gorlebens, als Endlagerstandort hier im November eintrudelt?!

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Anti-Atom-Demonstration startet und endet am Berliner Hauptbahnhof

Gericht untersagt Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude
Umzingelung des Regierungsviertels findet statt

(Berlin, 17.9.2010) Das Verwaltungsgericht Berlin hat am gestrigen Abend entschieden, die für den morgigen Samstag geplante Großdemonstration gegen die Atompolitik der Regierung nicht auf die Wiese vor dem Reichstag in Berlin zu lassen. Da der Aufbau für die Bühne bereits heute Vormittag beginnen muss, werden Auftakt- und Abschlusskundgebung nun auf dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof stattfinden. Dazwischen wird ein Demonstrationszug das Regierungsviertel umzingeln. Die Veranstalter der Demonstration werden aus grundsätzlichen Erwägungen gegen das Verbot der Kundgebungen auf der Reichstagswiese weiter gerichtlich vorgehen. Es bleibt aber aus organisatorischen Gründen bei der jetzt festgelegten Demonstrationsroute.

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