Horndorf | Egestorf-Soderstorf | Rosenthal | Meckelfeld |Stemmen |Bahlburg |Lüneburg | Tongebiete
Da der BUND Elbe-Heide Teil des Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom ist, stellen wir hier neben den Informationen zu Lüneburg auch die Teilgebieten im Landkreisen Lüneburg und Harburg zusammen. Beide Landkreise sind mit gleich acht Teilgebieten besonders betroffen von der Suche nach einem tiefengeologischen Lager für hochradioaktiven Atommüll.
Neben diesen Teilgebieten gibt es noch Salzstöcke, die überwiegend in Nachbarlandkreisen liegen und minimal in die Landkreise Lüneburg und Harburg reinragen (Wettenbostel, Groß Thodorf). Hinzu kommen noch zwei Tonteilgebiete, die ebenfalls in sehr geringem Umfang in den LK Lüneburg streichen. Aus Zeitgründen haben wir die hier nicht mit aufgeführt.
Inzwischen ist ein Gutachten der Deep.BKK über die Teilgebiete in der Region veröffentlicht, dass die Landkreise Harburg, Lüneburg und Uelzen in Auftrag gegeben haben. Es kann hier eingesehen werden.
Vorab was für alle Teilgebiete gilt:
Datengrundlage
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat bisher ausschließlich bereits vorliegende Informationen ausgewertet und keine eigenen Untersuchungen vorgenommen. Hauptquelle ist dabei der Geotektonische Atlas als 3D-Modell (GTA3D). Er basiert vor allem auf Seismik- und Bohrdaten aus den 70er und 80er. Das Niedersächsischen Bodeninformationssystems listet zudem u.a. Bohrungen > 300 Meter unter Flur auf. Hier sind für die „Lüneburger“ Teilgebiete nur für den Salzstruktur Rosenthal Bohrungen angegeben der (Wintershall von 1939 und Brigitta Erdgas und Erdöl GmbH von 1952).
Referenzdaten
Das Auswahlverfahren sieht vor, dass die Einengung von den Identifizierten Gebieten (Keine Ausschlussgründe vorhanden und Wirtsgestein entspricht den Mindestanforderungen) über geologische Abwägungskriterien erfolgt. Da die Datengrundlage bisher nur unzureichend ist, ersetzte die BGE echte gebietsspezifische Daten durch Referenzdaten. In den Unterlagen werden dafür Textblöcke eingesetzt, die eigentlich aussagelos sind, weil sie keinen Vergleich zweier Teilgebiete ermöglichen, und das Lesen extrem mühsam machen. Bei den Salzstöcken werden nur für 3 von 11 Abwägungkriterien echte Gebietsdaten ausgewertet, bei flachen Salzlagen und im Ton 4 von 11.
Aktive Störungen
Aktive Störungen sind eigentliche ein Ausschlusskriterium. Da aber über allen Salzstöcken sogenannte Scheitelstörungen auftreten, hat die BGE entschieden, diese zunächst nicht als Auschlusskriterium zu werten. Sollte sich in weiteren Untersuchungen herausstelle, dass die Störungen bis in den Salzstock hinein wirken, würde hier neu bewertet.
Maximale Teufe
In früheren Gutachten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wurden nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt (BGR-Studie 1983; BGR Salzsstudie 1995) In der noch BGR Salz-Studie von 1995 wird ausgführt, dass sich Lagerstätte unter 1000 Meter aufgrund der Temperatur nicht für ein Atommüllager eignen. Insofern taucht dort bis auf Stemmen auch keiner der anderen unten beschriebenen Salzstöcke auf.
Die BGE ist hier mit einer anderen Bewertung herangegangen, ohne das ganz klar wird warum. Sie setzt eine Grenze erst bei 1500 Metern unter Geländekante. Mehrfach wurde betont, dass man im Verlauf zwischen den einzelnen Wirtsgesteinen die Grenze nach unten genauer festlegen müsse. Für die Tonvorkommen wurde das inzwischen auch umgesetzt und die maximale Teufe auf 1000 Meter heraufgesetzt. Auf einer der Infoveranstaltungen sagte ein BGE Mitarbeiter, dass die sehr tiefen Salzstöcke vermutlich im nächsten Schritt rausfallen, ohne „sehr tief“ zu defineren (hier zu hören bei 1:30:00). Wäre „sehr tief“ wie bei der alten BGR-Studie wesentlich unter 1000 Meter, würden das in den beiden Landkreisen nur den Salzstock Rosenthal betreffen.
Minimale Teufe
Im Rahmen des 2. Forums Endlagersuche wurde bekannt, dass bei zukünftigen kaltzeitlichen Vergletscherungen in der Region Lüneburg mit 600 Meter tiefen Schmelzwasserrinnen zu rechnen ist. In der Konsequenz wird für die Teilgebiete unserer Region die Minimale Teufe auf 900 Meter herabgesetzt. Ob das ein vorweggenommener Ausschluss ist, blieb bisher offen.
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Salzstock Horndorf
Die Salzstruktur Horndorf zieht sich unter den Ortschaften Horndorf und Bavendorf bis nach Bohndorf. Dabei handelt sich um Steinsalz in steiler Lagerung allgemeinsprachlich also um einen Salzstock. Erdgeschichtlich ist er im Zechstein (vor 257,3 Millionen Jahren bis 251 Millionen Jahren) entstanden.
Er hat eine Fläche von 15 Quadratkilometern. Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 750 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 750 Meter.
Das Gebiet wird von der BGE als 039_00TG_064_00IG_S_s_z bezeichnet.
Da bei früheren Gutachten nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt wurden, ist Horndorf z.B. 1983 von der BGR ausgeschlossen worden. (BGR-Studie 1983; BGR 1983 zu_Horndorf)
Darüber hinaus bewertet die BGE: „Das identifizierte Gebiet verfügt über eine mächtige vollständige Überdeckung durch Gesteine des Tertiär oder älter welche als potentiell erosionshemmend betrachtet werden. Es besteht kein Kontakt zwischen der Salzstruktur und Ablagerungen des Quartär, welche als nicht erosionshemmend betrachtet werden, innerhalb des identifizierten Gebietes. Auf dieser Grundlage wird der Indikator „Verbreitung und Mächtigkeit erosionshemmender Gesteine im Deckgebirge des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs“ mit „günstig“ bewertet.“
Damit wird hier Horndorf als günstiger bewertet als die Salzstöcke in Gorleben und in Sumte, die beide u.a. an dieser Stelle aus dem Suchverfahren ausgeschieden sind.
Eine Frage in der Online-Sprechstunde nach der Überdeckung wurde damit beantwortet, dass sich über dem Salzstock Oberkreide-Sedimente befinden, Jurasedimente aber nur im Randbereich.
Im Gebiet hat die BGE drei abgelenkte Bohrungen unter dem Ausschlusskriterium „Bergbauliche Tätigkeit“ ausgeschlossen. Ausgeschlossen wurde ein 25 Meter-Schlauch um die Bohrungen.
Die BGE hat am 03.11.2020 eine Online-Sprechstunde für das Teilgebiet angeboten.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde zu Horndorf sehen. Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Salzstruktur Egestorf-Soderstorf
Der Salzstock Egestorf-Soderstorf hat eine Fläche von 26 Quadratkilometern. Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 790 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 710 Metern.
Auch dieser Salzstock ist im Zechstein entstanden.
Das Gebiet wird von der BGE als 036_00TG_058_00IG_S_s_z bezeichnet.
Da bei früheren Gutachten nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt wurden findet sich dr Salzstock hier nicht. 1983 wurde Egestorf-Soderstorf zudem aufgrund der mangelnden Informationslage aussortiert.(BGR 1983 zu Egestorf-Soderstorf)
Zum Deckgebirge finden sich im Zwischenbericht die gleichen Formulierungen wie bei Horndorf:
„Das identifizierte Gebiet verfügt über eine mächtige vollständige Überdeckung durch Gesteine des Tertiär oder älter welche als potentiell erosionshemmend betrachtet werden. Es besteht kein Kontakt zwischen der Salzstruktur und Ablagerungen des Quartär, welche als nicht erosionshemmend betrachtet werden, innerhalb des identifizierten Gebietes. Auf dieser Grundlage wird der Indikator „Verbreitung und Mächtigkeit erosionshemmender Gesteine im Deckgebirge des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs“ mit „günstig“ bewertet.“
Im Teilgebiet wurde ein kleines Bergwerk und mehrere Bohrungen unter dem Ausschlusskriterium „Bergbauliche Tätigkeit“ ausgeschlossen.
Die BGE hat am 30.10.2020 eine Online-Sprechstunde für das Teilgebiet angeboten.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde zu Egestorf-Soderstorf sehen.
Eine Zuhörerin hat in dieser Sprechstunden gefragt, ob es eine Rolle spielt, dass in dieser Region das Trinkwasser für Hamburg gewonnen wird. Der Referent hat sich bei der Anwort etwas gewunden. Aber er hat angedeutet, dass das im nächsten Schritt eine Rolle spielen wird und dass das Teilgebiet dann als ungünstigt bewertet werden könnte.
Leider wurden in dieser Online-Sprechstunde diverse Fragen aus dem Chat von der Moderatorin übersehen und somit nicht beantwortet.
Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Salzstock Rosenthal
Die Salzstock Rosenthal beginnt nordöstlich von Echem und zieht sich über Lüdersburg, Rosenthal, Neu-Jürgenstorf bis weit hinter Neu-Neetze.
Er hat eine Fläche von 25 Quadratkilometern. Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 1040 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 460 Metern.
Der Salzstock ist im Zechstein enstanden.
Die BGE nennt das Gebiet 038_00TG_063_00IG_S_s_z .
Da bei früheren Gutachten nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt wurden, ist Rosenthal z.B. 1983 von der BGR ausgeschlossen worden. (BGR 1983 zu_Rosenthal).
Auf einer der Infoveranstaltungen sagte ein BGE Mitarbeiter, dass die sehr tiefen Salzstöcke vermutlich im nächsten Schritt rausfallen, ohne „sehr tief“ zu defineren (hier zu hören bei 1:30:00). Wäre „sehr tief“ wie bei der alten BGR-Studie wesentlich unter 1000 Meter, würden das den Salzstock Rosenthal betreffen.
Wenn man im freizugänglichen Bereich des Niedersächsischen Bodeninformationssystems nach Bohrungen > 300 Meter unter Flur sucht, finden sich im Bereich des Salzstruktur Rosenthal mehrere Bohrungen der Firmen Wintershall von 1939 und Brigitta Erdgas und Erdöl GmbH von 1952. Diese Bereiche sind als nicht geeignet ausgeschlossen.
Für die Egestorf-Soderstorf und Horndorf finden sich im Nibis keine Tiefenbohrungen verzeichnet.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde vom 30.10.2020 zum Salzstock Rosenthal sehen.
Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Meckelfeld
Der Salzstock Meckelfeld hat eine Fläche von 7 Quadratkilometern. Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 420 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 1090 Metern.
Im Gegensatz zu den anderen Salzstöcken bei uns in der Region ist der Salzstock Meckelfeld ein sogenanntes Dopplesalinar. Das heißt, er ist nicht nur aus Salz entstanden, dass im Zechnstein abgelagert wurde, sondern es gab bereits Salzablagerungen im Rotliegenden, der Epoche davor. Beide Salzschichten sind im Salzstock miteinander vermengt (siehe in der Wikipedia-Abbildung das Beispiel des Salzsstock Alfstedt). Aufgrund des schwierigen Internaufbaus, gelten Dopplesalinare als nicht so gut einschätzbar. In einer Infoveranstaltung hat ein BGE-Mitarbieter gesagt, dass dei Doppelsalinar vermutlich im nächsten Eingrenzungsschritt herausfallen (Aussagen hier zu hören bei 1:30:00).
Da bei früheren Gutachten nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt wurden, ist der Salzstock Meckelfeld z.B. 1983 von der BGR ausgeschlossen worden (BGR 1983 zum Salzstock Meckelfeld).
Im Gebiet hat die BGE diverse Bohrungen unter dem Ausschlusskriterium „Bergbauliche Tätigkeit“ ausgeschlossen. Ausgeschlossen wurde ein 25 Meter-Schlauch um jede Bohrung.
Die BGE nennt das Gebiet 064_00TG_151_00IG_S_s_z-ro.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde vom 03.11.2020 zum Salzstock Meckelfeld sehen. Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Stemmen / Otter-Todshorn
Der Salzstock Stemmen / Otter-Todtshorn hat eine Fläche von 25 Quadratkilometern. Das Gebiet zerfällt in zwei Teile und liegt zwischen Lauenbrück und Wintermoor.
Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 690 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 810 Metern.
Auch dieser Salzstock ist im Zechstein entstanden.
Die BGE nennt das Gebiet 034_00TG_054_00IG_S_s_z.
In älterene Gutachten der BGR wurde der Salzstock Stemmen zunächst als den Anforderungen entsprechend (BGR 1983 zum Salzstock Stemmen ), dann aber als nicht geeignet eingestuft, weil mit einem komplizierten Internaufbau zu rechnen sei, und es quartäre Rinnen gibt (BGR 1995 zum Salzstock Stemmen)
Im Gebiet hat die BGE drei Bohrungen unter dem Ausschlusskriterium „Bergbauliche Tätigkeit“ ausgeschlossen. Ausgeschlossen wurde ein 25 Meter-Schlauch um die Bohrungen.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde vom 29.10.2020 zum Salzstock Stemmen sehen. Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Bahlburg
Der Salzstock Bahlburg hat eine Fläche von 19 Quadratkilometern. Der Bereich, in dem der Atommüll eingelagert werden könnte, beginnt bei einer Teufe von 640 Metern unter Geländekante. Er hat damit bis zu gesetzten Untergrenze von 1500 Metern eine Mächtigkeit von maximal 840 Metern.
Auch dieser Salzstock ist im Zechstein entstanden.
Im Gebiet hat die BGE vier Bohrungen unter dem Ausschlusskriterium „Bergbauliche Tätigkeit“ ausgeschlossen. Ausgeschlossen wurde ein 25 Meter-Schlauch um die Bohrungen.
Da bei früheren Gutachten nur Salzstrukturen oberhalb von 750 Metern über Geländeoberkante berücksichtigt wurden, ist der Salzstock Bahlburg z.B. 1983 von der BGR ausgeschlossen worden (BGR 1983 zum Salzstock Bahlburg)
Die BGE nennt das Gebiet 035_00TG_057_00IG_S_s_z.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde vom 29.10.2020 zum Salzstock Bahlburg sehen.
Da der Salzstock Bahlburg als Modell zur Methodenentwicklung ausgewählt wurde, liegen hierzu bereits mehr freiverfügbare Informationen der BGE vor. Diese findet ihr inklusive der Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung auf der Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE .
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Flache Salzformation um Lüneburg
Bei den beiden verbleibenden Teilgebieten in der Region ist die Einschätzung noch deutlich schwieriger, da es hier um Strukturen geht, die weit über das Kreisgebiet hinaus gehen.
Das Teilgebiet 076_02TG_S_f_so liegt im Nordosten des Bundeslandes Niedersachsen und im Süden des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Es hat eine Gesamtfläche von 123 Quadratkilometern mit stratiformer, also flacher Steinsalz-Lagerung.
Im Gegensatz zu den Salzstöcken Stemmen, Bahlburg, Horndorf, Eggestorf, und Rosenthal handelt es sich hier um Steinsalz aus dem Rotliegenden.
Der Langfassung der Gebietsbeschreibung durch die BGE ist zu entnehmen, dass eine maximale Mächtigkeit von 580 Metern und auf 51 km² eine Mächtigkeit von mehr als 300 Metern vorhanden ist. Unter anderem gehört hierzu ein in etwa halbmondförmiger Bogen um Lüneburg, vor allem zwischen Reppenstedt und Adendorf.
Wie im Weiteren entschieden wird, wo in diesem großen, nicht zusammenhängenden Teilgebiet weiter erkundet wird, bleibt im Zwischenbericht offen.
Für das Gesamtgebiet heißt es in der Langfassung: „Die Basisfläche des identifizierten Gebietes befindet sich in einer Teufenlage von 1150 bis 1500 Meter unterhalb der Geländeoberkante.“ Damit liegt es, wie die drei Salzstöcke unter dem bisher in Vorgutachten betrachteten Horizont, wurde daher nie betrachtet.
Andere Formulierungen kommen da schon sehr vertraut vor:
„Es sind Nachweise zu Störungen innerhalb des identifizierten Gebietes vorhanden, jedoch ist es anhand der vorliegenden Informationen nicht mögliche eine Bewertung der hydraulischen Wirksamkeit vorzunehmen. Aus diesem Grund wird der Indikator „keine Ausprägung struktureller Komplikationen … mit „bedingt günstig“ bewertet.“
„Große Teile des identifizierten Gebiets weisen einen Abstand von größer 150 Metern zwischen der Oberfläche der endlagerrelevanten Gesteinsabfolge und der Basis des Quartär auf. Dadurch ist eine mächtige vollständige Überdeckung durch Gesteine des Tertiär oder älter, welche als potentiell grundwasserhemmend betrachtet werden, für weite Teile des identifizierten Gebiets gegeben. Auf dieser Grundlage wird der Indikator „Überdeckung des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs mit grundwasserhemmenden Gesteinen, Verbreitung und Mächtigkeit grundwasserhemmender Gesteine im Deckgebirge“ mit „günstig“ bewertet.
Unter anderem gehört hierzu ein 8 km2 großer, etwa halbmondförmiger Bogen um Lüneburg. Laut BGE handelt es sich dabei um eine Randsenke des Salzstockes Lüneburg. In der Online-Sprechstunde wurde betont, dass ein Sicherheitsabstand zum Salzstock und möglichen Auswirkungen aus dem Salzabbau eingehalten wird.
Im Rahmen der Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll wird auch geschaut, ob das Gebiet groß genug ist, um hier auch ein zweites Lager für schwach- und mittelaktiven Abfälle unterzubringen. Dabei geht es vor allem um die Rückholung aus der ASSE. In der Online-Sprechstunde wurde gesagt, dass dafür in diesem TG Fragment vermutlich nicht genug Platz für ein zweites Lager wäre.
Eine Frage in der Online-Sprechstunde bezog sich auf das Thema Grundwasserversorgung. Hier wurde darauf verwiesen, dass das jetzt noch keine Rolle im Auswahlverfahren spielt.
Hier könnt ihr die Online-Sprechstunde zur flachen Salzlagerung um Lüneburg sehen.
Und hier findet ihr die Seite zum Teilgebiet auf der Homepage der BGE mit einer Kurzbeschreibung und der Langfassung der Gebietsbeschreibung.
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Tongestein in Norddeutschland
Das letzten Teilgebiet umfasst mit 62 885 km² ganz Norddeutschland. Die beiden Landkreise Harburg und Lüneburg sind fast flächendeckend betroffen.
Unter 004_00TG_053_00IG_T_f_tpg wird eine tertiäre Tonschicht mit einer maximale Mächtigkeit von 1055 Meter zusammengefasst. Die Basisfläche befindet sich in einer Teufenlage von 400 bis 1500 Meter unterhalb der Geländeoberkante.
Die Langfassung der Gebietsbeschreibung (pdf) und die Online-Sprechstunde der BGE geben keine klare Antwort darauf, wie denn später entschieden wird, wo in dem riesigen Gebiet weiter erkundet wird.
Einen ersten Hinweis gibt die BGE nun mit den vorgeschlagenen Methoden. Demnach wird zunächst noch einemal geschaut, wo in diesem Gebiet überhaupt Ton in der ausreichendne Mächtigkeit vorkommt. Bisher hatte die BGE das bei den großen Teilgebieten (Ton und Granit) nur sehr grob ausgewertet, was auch zu massive Kritik der Landesämter für Geologie geführt hat.
Dann sollen die großen Gebiete in Teiluntersuchungsräume aufgeteilt werden, die dann getrennt bewertet werden. Welche das sein werden und ob und wann sie veröffentlicht werden, ist derzeit noch offen. Einen Einblick in die Methodenentwicklung für die Tongebiete hat die BGE in dieser Infoveranstaltung gegeben.