Atomlobby beherrscht Reaktorsicherheitskommission

Wie ernst es mit der Sicherheitsüberprüfung während des, von der Bundesregierung ausgerufenen, Moratoriums gemeint ist, zeigt sich auch an der Zusammensetzung der zuständigen Kommission.

Mehr als die Hälfte der 16 Mitglieder (alles Männer) sind dabei  eng mit der Atomwirtschaft verflochten. Besonders krass: zwei Mitglieder arbeiten für den Großkonzern Areva. Der Konzern ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Nukleartechnologie. Areva baut und wartet Atomkraftwerke und beliefert Betreiber mit Kernbrennstäben. Ein deutscher Ausstieg aus der Atomkraft würde für die Firma einen herben finanziellen Verlust bedeuten.

Ein weiteres Mitglied ist  Erwin Fischer. Er ist zugleich technischer Leiter des Atomkraftwerkes Isar 1 und 2 in Bayern. Isar 1 gilt als Pannenreaktor. Seit Inbetriebnahme verzeichnete der Betreiber e.on 280 meldepflichtige Störfälle. Der veraltete Meiler ist kaum gegen Flugzeugabstürze oder Terrorangriffe gesichert. Deshalb musste Isar 1 gleich zu Beginn des Moratoriums vom Netz. Schon bevor die Kommission die Arbeit richtig begonnen hat, kommt Fischer jedoch vor dem  Bayerischen Rundfunk für Isar 1 zu dem Schluss:

Erwin Fischer, 15.03.2011, e.on
„Aus unserer Sicht ist das klar, dass wir die sicherheitstechnischen Anforderungen hier erfüllen.“ 

Bei solchen Interessenkonflikten ist  das Ergebnis der Sicherheitsüberprüfung wohl schon vorprogrammiert.

Weitere Details bringt ein Bericht des Magazins Kontraste. Hier ist er nachzusehen und zu lesen.

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Programm für Demo in Krümmel steht

Nie wieder Tschernobyl

Nie wieder Fukushima !

Krümmel geht nicht wieder ans Netz !

25 Jahre Tschernobyl –AKWs endlich abschalten!

Unter diesem Motto finden am Ostermontag den 25. April an 12 Standorten (9 AKWs, 2 Zwischenlagern und einer Urananreicherungsanlage) Kundgebungen statt.

Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA) ist Mitinitiator der Demo am AKW Krümmel. Wir organisieren wieder eine Fahrradtour aus Lüneburg zur Demo und Busse aus Lüneburg, Adendorf und Scharnebeck.

Am AKW beginnt die Kundgebung um 5 vor 12. Details zu Redebeiträgen und Programm findet ihr hier.

 Auf großen Malwänden gibt es die Möglichkeit vorm AKW, Themen und Gefühlen wie Trauer, Angst, Wut, Handeln, Veränderung oder Vision Ausdruck zu verleihen.

 Ab 14.00 Uhr wird es einen Mahnzug entlang der Elbuferstraße geben. Bitte für den Mahnzug schwarze Armbinden (Trauerflor) oder dunkle Kleidung mitbringen. Vom AKW Krümmel gehen wir langsam ca. 3,3 km bis zum Menzer-Werft-Platz, im Gedenken an die Opfer von Tschernobyl und Fukushima und aller anderen Opfer der Atomindustrie zum Platz „Einfach Leben“. Dort werden wir die Atomkraft hinter uns lassen. Für Menschen, denen das Gehen schwer fällt, werden wir einen Bustransfer am Ende des Mahnzuges bereitstellen.

Am Menzer-Werft-Platz in Geesthacht wird es ebenfalls bereits ab 5 vor 12 ein vielfältiges Programm mit Musik und Mitmachaktionen geben. Wir wollen unter dem Motto „Einfach leben“ zeigen, wie eine Welt ohne Atomkraft aussehen kann, wollen bereits vorhandene Alternativen und neue Visionen vom Leben und Miteinander zeigen. Hier soll kein wildes Freudenfest stattfinden – jedoch wollen wir Anteilnahme und Lebensmut verbinden und ausdrücken.
Wir denken dabei an eine Art „Markt der Möglichkeiten“, d.h. eine Welt, in der es keine Atomkraft gibt und in der viel  Platz ist für gute Beispiele und Ideen aus dem Bereich Regenerative Energien, aus der ökologischen Landwirtschaft, dem Bereich für kreatives Zusammensein mit Jung und Alt, für handgemachte Musik, Leben ohne Konsumterror, Tanz, Theater usw. Wer sich hier noch beteiligen will kann sich gerne bei uns melden. Details zur bisherigen Planung hier.

Ankunft des Mahnzuges ca. 15.00 Uhr
Ausklang und Abfahrt der Busse ca. 17.00 Uhr

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Die penetrantesten Lügen der energiepolitischen Debatte

IPPNW-Presseinformation vom 7. April 2011

Nach Auffassung der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW droht nach Fukushima erneut, dass Lügen und Desinformationskampagnen rationale Entscheidungen in der Energiepolitik verhindern. „Anstelle eines diffusen Meinungsstreits mit neuen wissenschaftlichen Studien brauchen wir jetzt den ungetrübten Blick auf einfache energiewirtschaftliche Sachverhalte“, so IPPNW-Experte Henrik Paulitz. „Nur so werden Öffentlichkeit und Entscheidungsträger auf allen Ebenen in die Lage versetzt, endlich die richtigen Weichen zu stellen.“ Journalisten und Medien komme hierbei eine besondere Verantwortung zu, die Verlautbarungen der Konzerne ebenso kritisch zu hinterfragen und ausgewogen zu berichten, wie sie es bei Stellungnahmen atomkritischer Verbände machen. Die IPPNW skizziert die vier penetrantesten Lügen der aktuellen energiepolitischen Debatte:

Lüge Nr. 1: Wenn die deutschen Atomkraftwerke stillgelegt werden, müssen wir Atomstrom aus dem Ausland importieren.
Fakt ist: Deutschland kann allein mit seinen konventionellen Kraftwerken und seinen Wasserkraftwerken rund 80 Gigawatt Strom erzeugen, was dem maximalen Strombedarf entspricht. Meist wird erheblich weniger Strom verbraucht. Der Strom aus allen 17 deutschen Atomkraftwerksblöcken mit maximal rund 20 Gigawatt ist vollkommen überflüssig, selbst wenn man die Stromerzeugung aus Windenergie, Photovoltaik und Biomasse mit einer Spitzenleistung von heute schon 38 Gigawatt nicht berücksichtigt. Wenn Atomstrom aus dem Ausland importiert wird, dann liegt das zum einen an fehlerhaften Mechanismen an den Strombörsen. Zum anderen daran, dass etwa die Chemische Industrie auf dem Import französischen Atomstroms zu Dumpingpreisen besteht, statt die eigenen Stromsparpotenziale zu mobilisieren.

Lüge Nr. 2: Wir müssen vor allem die Offshore-Windenergie vorantreiben.
Fakt ist: In der Nord- und Ostsee sollen in den kommenden Jahren lediglich ein paar tausend Megawatt Offshore-Windenergie-Leistung aufgebaut werden (maximal 10 Gigawatt). Hingegen können an Land in ganz Deutschland kurzfristig weit mehr als 60 Gigawatt Windleistung zubaut werden, selbst wenn einzelne Bundesländer den Ausbau weiterhin blockieren sollten. Hinzu kommt ein gigantischer Photovoltaik-Zubau in Bürgerhand, den die Politik behindert. Die einseitige Offshore-Orientierung dient allein den Interessen der großen Energiekonzerne, die damit hohe Profite zu Lasten der Stromkunden erzielen wollen.

Lüge Nr. 3: Wir benötigen viele neue „Stromautobahnen“ von Nord- nach Süddeutschland.
Fakt ist: Werden in ganz Deutschland und insbesondere auch in Süddeutschland endlich die erneuerbaren Energien wie auch dezentrale Energiespeicher systematisch vorangetrieben, dann werden keine neuen Verbundstromtrassen benötigt. Diese dienen allein der Absicherung der Marktmacht der Konzerne und sollen über drastische Strompreiserhöhungen erneut weitere Milliarden in die Konzernkassen spülen.

Lüge Nr. 4: Der Atomausstieg und der Umstieg auf Erneuerbare führt zwangsläufig zu massiven Strompreiserhöhungen.
Fakt ist: Während in den vergangenen Jahren die Kosten der Konzerne für den Atomstrom deutlich sanken, stiegen beständig die Strompreise, allein deswegen, weil die Atomkonzerne immer dreister abkassiert haben. Aufgrund falscher Preisbildungsmechanismen in Deutschland sind die Kosten von den Preisen für die Privathaushalte vollkommen abgekoppelt. Drastische Kostensenkungen durch die Einspeisung von Solarstrom (Photovoltaik) werden von den Konzernen auf rechtswidrige Weise nicht an die Stromkunden weitergegeben. Der immense Zubau erneuerbarer Energien in den vergangenen Jahren rechtfertigte laut Bundesnetzagentur keinerlei Strompreiserhöhung. Es ist unbestreitbar, dass eine dezentrale Energiewirtschaft in Bürgerhand, basierend auf heimischen erneuerbaren Energien, perspektivisch für die Bevölkerung die günstigste Alternative ist. Es gilt jetzt, das System der Abzocke durch Großkonzerne, den Import teurer Energierohstoffe und das Führen teurer Energiekriege auf Kosten der Steuerzahler zu beenden.

 

Hintergrund-Informationen:

http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Biblis-Klage/Biblis_verstopft_Erneuerbaren_Leitungen.pdf

Kontakt: Henrik Paulitz (Atomexperte), Tel. 0032-485-866 129. Angelika Wilmen (Presse), Tel. 030-69 80 74-15

Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: ippnw@ippnw.de

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28. Mahnwache in Lüneburg



Trotz Regens versammelten sich am 04.04.2011 wieder über 140 Menschen zur nun schon 28. Mahnwache in der Lüneburger Innenstadt.
Besondere Rednerin an diesem Abend war Sonja Barthel. Die 93 Jährige rief gerade auch die alten Menschen auf, in der Frage des Atomausstiegs mitzukämpfen und nicht aufzugeben.
Mit ihrem reichen Erfahrungsschatz schlug sie den Bogen zwischen der Nazi-Zeit und dem damaligen Wegsehen weiter Teile der Bevölkerung und den heutigen menschlichen, wie technischen Katastrophen, bei denen niemand mehr sagen könne, er/sie haben davon nichts gewusst!

Michèl Pauly sprach sich als Bündnismitglied des „Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom“ für „Die Linke“ für die Einrichtung von Lüneburger Stadtwerken –oder wenigstens die Beschaffung von Energie– von benachbarten Stadtwerken aus. Er kritisiert, dass Lüneburg seinen Strom immer noch von einer 60%igen e.on-Tochter beziehe. Auch wenn die Stadt behaupte ihren Strom von einem Naturstromanbieter zu erhalten.

Diesen Forderungen und Darstellungen widersprach am „offenen Mikrofon“ dann Eckhard Neubauer (SPD), der unter anderem Vorsitzender im städtischen Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz aber auch im Energiebeirat der e.on-AVACON tätig ist. Sein Beitrag liegt nicht als Audio vor!
Er betonte, dass ein Ausstieg aus den Verträgen mit e.on-AVAVON nicht ganz so einfach sei, wie es vorher gesagt wurde. Auch müssten die Kosten, die der Stadt bei so einem Schritt dann entstünden, kompensiert werden. Sein Szenario: Verteuerung von Leistungen, wie der Badelandschaft „Salü“ oder Rückzug der Stadt aus Freiwilligen Leistungen. Außerdem wäre es nicht ratsam Strom teuer einzukaufen und bei dem Mix, der an der Strombörse gehandelt werde auch immer einen Teil Atomstrom mit im Paket zu haben. Diese Darstellung blieb aus der Runde der ZuhörerInnen nicht unwidersprochen.
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht möglich sei, eine Bürgerbeteiligung in Form von Wertanteilen in der Umsetzung kommunaler Stadtwerke zu verankern, die es ermöglichte, dass die Stadtwerke in Bürgerhand betrieben würden.
Neubauer betonte, dass die Stadt Lüneburg schon jetzt die Möglichkeit biete, sich an Bürgersolar-Anlagen zu beteiligen oder neue zu installieren. Es gäbe bereits mehrere Anlagen, wie die auf der Wilhelm-Raabe-Schule (einem städtischen Gymnasium).
Als Fazit schloss Neubauer, dass es nicht um Stromhandel, sondern um die Stromproduktion gehe, die die Stadt vorantreiben müsse.
Zum Schluss verlas Dieter Liehmann die aktuell zum Tschernobyl-Gedenktag entworfene Zeitungsanzeige der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) und wies auf noch einen anderen Aspekt hin – der zwar nicht im direkten Zusammenhang zum Thema Atomkraft stehe, aber trotzdem sehr viel mit unserem Leben zu tun hat: Eine Kampagne zum Zustand und den Bedingungen der von uns benötigten landwirtschaftlichen Produkte. Lebensmittel in der EU werden mit –statistisch gesehen– 100 Euro pro Kopf der Bevölkerung subventioniert. Diese Kampagne gibt uns, als VerbraucherInnen die Möglichkeit einmal probehalber mit abzustimmen, wofür wir „unsere“ 100 Euro denn verwendet wissen wollen. Diese Abstimmung kann auf Papier (es gibt dazu einen Faltflyer) oder eben auch hier im Internet erfolgen…

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Prozess gegen Atomkraftgegner wegen Trafo-Blockade am AKW Krümmel heute am 4.4.11 in Schwarzenbek

Verfahren eingestellt!!!
Das Verfahren gegen den Lüneburger Atomkraftgegner Karsten Hilsen wegen der Blockade eines Atom-Transportes am AKW Krümmel (siehe unten stehende Ankündigung) wurde am heutigen Tag, wenige Stunden vor Beginn der Verhandlung in Schwarzenbek, eingestellt und der Termin aufgehoben.
Karsten und seine UnterstützerInnen freuen sich über diese Einstellung, sie vermuten einen Zusammenhang mit der aktuellen Geschehnisse in der Atompolitik – das Vorhaben von Vattenfall, das AKW Krümmel wieder anzufahren ist höchst umstritten.

Himmel über Schleswig- Holstein 4.4.2011

TERMIN-ANKÜNDIGUNG:

Prozess gegen Atomkraftgegner (wegen Trafo-Blockade am AKW Krümmel) am 4.4.11 in Schwarzenbek

Am Montag, den 04.04.2011 um 14:30 Uhr muss sich der Lüneburger Anti-Atom-Aktivist Karsten Hilsen u.a. wegen Nötigung und Widerstand vordem Amtsgericht Schwarzenbek verantworten.Ihm war es am 30.03.2010 mit weiteren AktivistInnen gelungen, den 600 Tonnen schweren Trafotransport zum AKW Krümmel mit einer Ankettaktion kurz vor seinem Ziel zu stoppen. Bei einer weiteren Protestversammlung wenige Monate später war der Aktivist und seine Gruppe präventiv von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.Der Protest richtete sich beide Male gegen das Wiederanfahren des Pannenmeilers, der seit mehr als drei Jahren reparaturbedingt still steht.das AKW Krümmel sorgt immer wieder für Störfälle und Schlagzeilen, es ist Baugleich wie das avarierte AKW in Fukushima!”Kriminell sind die Betreiber solcher Anlagen! Nicht Karsten!” empört sich Unterstüzerin Cécile Lecomte

Ort: Amtsgericht Schwarzenbek
Möllner Straße 20, 21493 Schwarzenbek
Uhrzeit: 14:00 Uhr (laut Anwalt um eine Stunde verschoben, Beginn der Verhandlung also um 15 Uhr)

Video- und Bildmaterial:
http://www.graswurzel.tv/v114.html
http://www.geesthacht.org/2010/03/kruemmel-atomkraftgegner-verzoegern-travo-transport/

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Von der Realität eingeholt…

Ein spannendes Gedenkprojekt von einer Gruppe internationaler Musiker macht im Internet die Runde. Erscheinungsdatum einer CD mit sehr dunkler „dark Ambient“-Musik wird der 1. April 2011 sein. Unter dem Namen „Remember Chernobyl“ soll die CD und das Projekt das Gedenken an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wach halten. Der Erlös kommt den Kindern von Tschernobyl zugute…
So war es Ende letzten Jahres / Anfang diesen Jahres geplant…




Damals konnte noch keiner wissen, dass die bis dahin größte Atomkatastrophe der Menschheit durch die aktuelle Situation noch weit in den Schatten gestellt werden würde.

Wir werden es nicht zulassen, dass noch so ein Mega-Unfall noch mehr Menschen ins Unglück stoßen, noch größere Bereiche unserer Erde unbewohnbar machen wird!!!

Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie sofort und weltweit!

Qellen:
Seite des Projektes „Remember Chernobyl“

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„Atomkraft aus! Gorleben raus!“

Diesen Samstag den 2. April 2011 : „Atomkraft aus! Gorleben raus!“

Mitfahrgelegenheit per Auto von Lüneburg, Treffpunkt :

10.45 Uhr am Aldi-Parkplatz /Bleckederlandstraße in Lüneburg

Demo und Konzert in Gorleben

12 Uhr: Treffpunkt Gedelitz und gemeinsamer Demozug zu den
Atomanlagen
14 Uhr: Kundgebung vor dem Zwischenlager
An Bord ist die Band „Rainer von Vielen“ vielen bekannt von der Auftaktkundgebung in Gorleben

Nähere Infos:
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/atomkraft-aus-gorleben-raus

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„Wir wollen lachen – und nicht strahlen“ eine Rede von Renate Backhaus vom 28.3.2011

Renate Backhaus spricht für LagatomRedebeitrag der Pressesprecherin  Renate Backhaus vom Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomanlagen

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Mahnwache, es gibt einen alten Spruch der Anti-Atom-Bewegung:

 

Wir wollen lachen – und nicht strahlen.

Graffiti in Lüneburg

Aber in diesen Tagen bleibt uns das Lachen im Halse stecken.

Es ist nicht leicht in diesen Tagen Atomkraftgegner zu sein. Wir wollten niemals Recht bekommen mit der Aussage:

Atomkraft ist unbeherrschbar.

Erdbeben und Tsunami in Japan sind schon schrecklich genug.

Die Bilder des Reaktors von Fukushima sind kaum auszuhalten. Die Ungewissheit, was dort wirklich geschah, was stündlich geschieht, ist schier unerträglich. Wir können uns kaum vorstellen, was das für die Menschen vor Ort bedeutet. Wir sind in Gedanken bei den Menschen in Japan.

Und dennoch gab es an diesem Wochenende gute Nachrichten zu hören und zu sehen:

Es gab Bilder von eine Anti-Atom Demo in Tokio. Wo früher 100 Menschen unterwegs waren, sollen es diesmal 1000 gewesen sein. Für japanische Verhältnisse ein großer Erfolg. Wir gratulieren den Veranstaltern.

Es gab Bilder von rd. 250 000 Demonstrantinnen und Demonstranten am Samstag in 4 Städten. Auch wenn der Jubel darüber angesichts der Bilder aus Fukushima schwer fällt, es waren gute Bilder. Und für einen Abend durften wir alle diese Ergebnisse auch als unseren Erfolg feiern.

Und natürlich, es gab die Wahlen in Ba-Wü und Rheinland-Pfalz. Doch machen wir uns nichts vor, es gibt noch viel zu tun.

Unterstellen wir einmal CDU und F.D.P. haben wirklich etwas dazu gelernt.

Nehmen wir die vielen Beteuerungen „ Wir haben verstanden“ vom gestrigen Wahlabend ernst. Dann muss die Regierung in Berlin nicht schön reden, sondern ehrlich handeln.

Deshalb fordern wir fordern als Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomanlagen auf dieser Mahnwache:

  • Frau Merkel, nehmen Sie per Gesetz die Laufzeitenverlängerungen zurück.
  • Frau Merkel, veranlassen Sie, dass die 7 AKW, die jetzt nicht am Netz sind plus Krümmel dauerhaft abgeschaltet werden.
  • Frau Merkel, treiben Sie den Schwarzbau in Gorleben nicht mehr weiter im Schatten von Fukushima voran, veranlassen Sie endlich eine bundesweite, vergleichende Endlagersuche, setzten Sie nicht weiter auf Gorleben.

Wir werden gemeinsam mit vielen Initiativen und Verbänden in –zig Städten und Gemeinden sehr genau darauf achten, was die nächsten Wochen bringen.

Der Atomausstieg wird auf der Straße entschieden!!!

Wir wollen keine Lügen mehr. Wir brauchen keinen Brüderle, der vor Freunden die Wahrheit sagt, anschließend die Öffentlichkeit und das Parlament belügt.

Aber auch wir persönlich sind gefordert:

  • Stromwechsel ist das Gebot der Stunde, ist überfällig.
  • Stromsparen ist angesagt, alle stand-by Lichter zuhause ausschalten bedeutet, 4 AKW einsparen!!!

Und wir hier vor Ort machen weiter

Am  nächsten Montag mit der nächsten Mahnwache, wieder 17 Uhr, selber Ort, selbe Zeit.

Wir sehen uns am 15.4. auf dem Marktplatz, um zu informieren, wie wir den Gedenktag zu 25 Jahren Tschernobyl vor Krümmel begehen wollen.

Wir sehen uns am 25.4. vor Krümmel und ich hoffe sehr, dass wir bis dahin aus Fukushima bessere Nachrichten bekommen als in diesen Tagen, dass die Menschen in Japan zuverlässig informiert werden, dass auch sie wieder eine Chance bekommen auf ein unbelastetes Leben im wahrsten Sinne des Wortes.

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Erhöhung der Grenzwerte nach Fukushima?

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) weist in ihrer jüngsten Pressemitteilung auf den ungeheuerlichen Plan hin, dass im Gefolge der radioaktiven Verstrahlung weiter Teile Nord-Japans durch den sich aktuell entwickelnden MegaGAU in den 6 Blöcken des AKW Fukushima, nun die Grenzwerte für Nahrungsmittel aus Japan einfach mal schnell heraufgesetzt werden sollen, um uns weiterhin zu beruhigen.

Hier die Pressemitteilung der BI im Originalwortlaut:

Reaktorkatastrophe in Fukushima
BI Umweltschutz warnt vor Erhöhung der Grenzwerte durch die EU

Nach dem Unglück in Japan versucht die Europäische Union (EU) per Eilverordnung die Grenzwerte für strahlenbelastete Lebensmitteln aus Japan zu erhöhen. Vor allem für Verstrahlung durch Cäsium 134 und Cäsium 137 soll der Höchstwert auf 1.250 Becquerel angehoben werden. Der momentane Grenzwert wurde nach Tschernobyl bei 600 Becquerel angesetzt.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) protestiert scharf gegen diesen Versuch, Grenzwerte an wirtschaftlichen Interessen und nicht an gesundheitlichen Erfordernissen auszurichten. „Grenzwerte sollen Sicherheit suggerieren, nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 25 Jahren hatten Verbraucherverbände statt der 600 Becquerel vor allem für Schwangere und Kindernahrung einen Richtwert von 60 Becquerel empfohlen“, erinnert die BI.

Die EU sei voll im Griff der Atomlobby. Allein Österreich, Griechenland, Luxemburg, Dänemark und Irland forderten einen europaweiten Ausstieg aus der Atomkraft. Die fünf Länder verfügen selbst über keine AKW. „Kein Wunder, dass als Beruhigungspille beim Treffen der EU-Regierungschefs lediglich ein „Stresstest“ für die 143 Reaktoren verabredet wurde, dessen Durchführung freiwillig ist“, kritisiert die BI. Vor allem der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) versuche zu suggerieren, die EU nehme die Sorgen der Menschen vor einer atomaren Katastrophe, die auch Mitteleuropa treffen kann, ernst. Die geplante Erhöhung der Grenzwerte konterkariere diese Scheinheiligkeit.

Ein BI-Sprecher: „Dagegen setzen wir unsere erhöhten Anstrengungen, den Atomausstieg auch europaweit zu forcieren. Ein erster notwendiger Schritt besteht in der Kündigung des Euratom-Vertrages, der immer noch die finanzielle Förderung der Atomkraft betreibt. Auf der Tagesordnung ist ein europäischer Fördervertrag für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien.“

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

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Kein Zweifel: Super-GAU in Fukushima – IPPNW verlangt die Veröffentlichung von Plutonium-Messungen

IPPNW-Presseinformation vom 24. März 2011

Kein Zweifel: Super-GAU in Fukushima
IPPNW verlangt die Veröffentlichung von Plutonium-Messungen
Beim Atomunfall in Fukushima handelt es sich laut dem Leiter des Otto Hug Strahleninstituts, Prof. Dr. Edmund Lengfelder, zweifellos „um einen Super-GAU mit massiven Freisetzungen von Radioaktivität aus vermutlich mehreren Kraftwerksblöcken. Wegen der großflächigen Ausbreitung der Radioaktivität sind inzwischen nur noch Maßnahmen zur Eingrenzung der Strahlenbelastung möglich, aber nicht zur völligen Vermeidung.“
Die IAEA-Angaben mit erschreckend hohen Strahlendosen zwischen 200.000 und 900.000 Becquerel pro Quadratmeter in der Region um Fukushima zeigen, dass Japan ganz offensichtlich die Dimension von Tschernobyl erreicht hat. Nach Tschernobyl wurden Gebiete mit einer Kontaminationen von mehr als 555.000 Becquerel pro Quadratmeter (Cäsium-137) in der Ukraine, Russland und Weißrussland zu „Zonen strikter Kontrolle“ erklärt.
Insgesamt war davon eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern betroffen. Bei einer etwa 15fach geringeren Bevölkerungsdichte als in Japan waren in der dünn besiedelten Tschernobyl-Region bereits 270.000 Menschen in rund 800 Siedlungen betroffen.
Reinhold Thiel, Vorstandsmitglied der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW, sorgt sich insbesondere auch um die Gefahren, die aus dem Block 3 drohen. „Dort gibt es plutoniumhaltige MOX-Brennelemente und dort steigt immer wieder schwarzer Rauch auf. Meine Sorge ist, dass dort längst größere Mengen Plutonium freigesetzt sein könnten.“ Die IPPNW fordert die Bundesregierung auf, sich für eine umgehende Veröffentlichung der sicher schon vorhanden Plutonium-Messdaten einzusetzen. „Aber möglicherweise liegen Frau Merkel auch längst entsprechende Informationen vor“, so Thiel.
Plutonium ist ein hochgiftiger, hochgefährlicher Alphastrahler. Bei gleicher Dosis hat Plutonium eine rund 20fach höhere biologische Wirksamkeit als gammastrahlende Nuklide wie etwa Cäsium-137. Das Einatmen führt sehr leicht zu Bronchial- und Lungenkrebs. Über die Nahrung aufgenommen lagert sich Plutonium in Leber und Knochen ab und wird bei einer biologischen Halbwertszeit von 40 Jahren in der Leber bzw. 100 Jahren in den Knochen praktisch nicht mehr zu Lebzeiten ausgeschieden.
Weitere Informationen: Angaben der IAEA zu Radioaktivitätsmessungen um Fukushima:

Kontakt: Angelika Wilmen (Presse), Tel. 030-69 80 47-15.
Henrik Paulitz (Atomexperte), Tel. 0032-485-866 129.
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: ippnw@ippnw.de
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