Situation in Fukushima – Vortrag von Michi Kitazawa-Engel

Die Atomkraftgegnerin Michi Kitazawa-Engel lebt seit 14 Jahren in Deutschland, hat aber noch sehr enge Kontakte nach Japan. Beim CASTOR-Warm-Up im Clamart-Park konnte sie in beeindruckender Weise und hoher Sachkenntnis die aktuelle Situation in Japan darstellen, die nun – 6 Monate nach Beginn der Atom-Mega-Katastrophe des AKW-Komplexes in Fukushima Daiichi – dort vorherrscht.

Der gesamte Vortrag ist auf ihrer Seite im PDF-Format frei herunter zu laden:

http://www.bank-einbruch.de/linked/_110924%20fluechtlinge%20fukushima.pdf

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Pressekonferenz zu Strahlung am „ZwischENDlager“ Gorleben

Aus gegebenem Anlass übernehmen wir hier eine Pressemeldung der „BürgerInneninitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.“ ungeschminkt und in voller Länge:

Pressemitteilung 27.09.11

„Messen, damit der Castor kommt“

BI Umweltschutz kritisiert das NMU

Mit harscher Kritik reagiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf die Verlautbarungen des Niedersächsischen Umweltministeriums (NMU). Strahlenmessungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) hatte der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) mit den Worten quittiert, er sehe nun keinen Grund mehr, den nächsten Castortransport nach Gorleben zu untersagen. Die BI hingegen verweist auf Ungereimtheiten der PTB-Messungen und die Schönung der Strahlenwerte in Gorleben durch die Betreiberfirma, die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS).

Erhöhte Strahlenwerte in Gorleben, die darauf hindeuteten, dass der sogenannte Eingreifwert von 0,27 Millisievert (mSv)pro Jahr am Zaun des Brennelement-Zwischenlagers nicht auszuschließen seien, hatten die Gorleben-Gegner im August alarmiert. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWK) hatte zudem prognostiziert, dass mit der Einlagerung von 11 weiteren Castoren, die Ende November nach Gorleben transportiert werden sollen, der gesetzlich festgelegte Grenzwert von 0,30 mSv überschritten werden könnte.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat nun ebenfalls Messungen durchgeführt und kommt auf einen „Gesamtstrahlungswert“ von 0,212 mSv. Die PTB hatte an 5 Tagen Messungen durchgeführt und das Messergebnis dann auf ein Jahr hochgerechnet. Dabei kamen niedrigere Werte zu Stande als bei den Messungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der eine baldige Überschreitung des Grenzwerts von 0,3 mSv prognostiziert hatte.

„Hier wird gemessen, damit der Castor kommt“, kommentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die PTB-Ergebnisse. Der PTB-Wert, ein „Gesamtstrahlungswert“ sei offensichtlich eine Durchschnittssumme. „Es zählt aber der Wert am ungünstigsten Aufpunkt, und diesen Wert soll das NMU bekannt geben“, fordert die BI. Unter anderem argumentierte die PTB, die erhöhten Werte seien unter anderem durch den Schotterweg hinter dem Zaun zu erklären. Unklar sei, warum keinerlei Gammawerte festgestellt wurden, immerhin brachte die NLWK 0,48 mSv Gammastrahlung und 0,05 mSv Neutronenstrahlung als natürliche Hintergrundstrahlung zum Abzug von den gemessenen Werten und schlug  Alarm, weil auch nach Abzug dieser Hintergrundstrahlung die gesetzlich vorgegebene Marge ausgeschöpft würde. „Merkwürdig auch, dass die NLWKN zu dieser Sitzung mit der PTB nicht eingeladen war“, sagte Ehmke.

„Im Kern sind die PTB-Messungen nah dran an denen der NLWKN und alarmierend, die Frage ist allein, wie viel von der gemessenen Strahlung als „natürliche Hintergrundstrahlung“ zum Abzug gebracht werden darf, ein Durchschnittswert ist dabei irrelevant“, schreibt die BI.  Die Fachgruppe Radioaktivität der BI wird deshalb am kommenden Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Hannover eine Gegenrechnung aufmachen und darlegen, wie die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) mit Billigung durch das NMU über Jahre hinweg die Strahlenbelastung in Gorleben schön rechnet. Aus Sicht der Gorleben-Gegner werden die zulässigen Strahlenwerte in Gorleben schon seit Jahren überschritten.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Pressekonferenz am 28.9.2011 um 11.30 Uhr im Leineschloss Hannover, Präsidentensuite
Wolfgang Kallen, Alexander Neureuter  – Fachgruppe Radioaktivität der BI
RA Martin Lemke zur Strafanzeige gegen die GNS
Kerstin Rudek, BI-Vorsitzende, zur politischen Bewertung

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„Operation Atomausstieg“ Weder zufrieden noch befriedet!

Foto v. Bernd Ebeling, Gorleben-CASTOR durch Bhf Bienenbüttel 7. Nov. 2010

….Der „Eingriff …“

Der „Ausstiegsbeschluss“ der  Bundesregierung, gestützt von SPD und versehen mit dem politischen Ökosiegel der Grünen, wurde der Öffentlichkeit als radikaler Eingriff in Sachen atomarer Stromerzeugung verkauft – als Operation am „offenen Herzen der deutschen Energiepolitik“, bei der selbst mächtige Energiekonzerne „massive Einschnitte“ erdulden müssten. Der Eingriff war vorerst erfolgreich im Sinne der Operateure: Einige der sklerotischsten und anfälligsten Anteile der atomaren Zirkulation wurden entfernt, Bypässe verlängerten dagegen Laufzeiten der verbliebenen Struktur, systemverjüngende Anteile wurden implantiert, der „Patient Energie-versorgung“ würde nach dem Eingriff „biogaspalmöl-ökobeschleunigt“ ins kapitalistische Leben entlassen. Ganz nebenbei erfolgte eine der wichtigsten Maßnahmen:

Die Narkose der unruhigen Öffentlichkeit … 

ein Auszug aus dem Artikel  von Michael Wilk,  vom 18.9.2011, mehr unter Hintergrund: „Redebeiträge und Gedanken“ oder direkt bei   www.aku-wiesbaden.de

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Picknick vor dem Tor.

Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (LAgA) und das Castor-Plenum Lüneburg hatten zum „gepflegten Picknick“ eingeladen. Bilder von Andreas Conradt / PubliXviewinG unter: www.publixviewing.de

Foto von Andreas Conradt

Entstanden als Idee im Anschluss an ein Plenum-Treffen nach dem „Atom-Kompromiss“, wollten die Beteiligten hier auf amüsante Weise die ernste Sache unterstützen.

Gekommen sind ca. 20 Aktive, chic gekleidet und mit allerlei Equipment ausgestattet. Nach einer kurzen Begrüßung und der Vorstellung unserer UnterstützerInnen der Kampagne „Gorleben 365“, war man sich schnell einig, die Tische quer über die Zufahrtsstraße zu bauen. So reihten sich alle ein, die Tische wurden gedeckt und Stühle wurden ausgeklappt. Kerzen angezündet und noch eben ein paar Blumen vom Wegesrand gepflückt. Schirme, Pavillon und klassische Musik ergänzten das Szenario.

Andreas Conradt

Foto von Andreas Conradt

Klingt fast idyllisch? Naja, immerhin saßen wir vor dem Endlager und die Frage nach der tatsächlichen Strahlenbelastung in dessen Umgebung stellt sich ja grade nochmal ganz neu.

Nichts desto trotz: wir haben von 12:00 bis 14:00 dort gespeist, geplaudert … und den Weg versperrt.

In dieser Zeit bekamen wir mehr und mehr ZuschauerInnen, die sich zum 100. Sonntagsspaziergang einfanden. Auch Presse und Fotos waren natürlich vor Ort. Bei der kleinen Auftaktansprache habe ich dann noch einmal unsere Aktion erläutert und in ihren Zusammenhang gestellt.

Auch wenn der Schichtwechsel offensichtlich über die anderen Tore abgewickelt wurde, werten wir unsere Aktion als sehr erfolgreich. Die Idee, im Rahmen der Kampagne auf ganz vielfältige Weise den Protest darzustellen, haben wir gut unterstützt.

Klar bleiben wir Initiatoren der Aktion „gepflegtes Picknick“ in unseren Forderungen: Castor 2011 absagen! Gorleben raus aus der Endlagersuche

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CASTOR-Warm-up am kommende Wochenende…

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BI-Lüchow-Dannenberg fordert endgültiges Aus für Gorleben

Pressemitteilung der BürgerInneninitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg vom 15.09.11

100. Sonntagsspaziergang in Gorleben

BI Umweltschutz drängt auf Aufgabe des Standorts

„Alle reden über Gorleben, viele glauben, der Atom-Spuk sei vorbei, aber in Wirklichkeit wird dort im Dreischichtbetrieb unter Tage gebuddelt“. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ruft nun für den kommenden Sonntag um 13 Uhr zum 100. Sonntagsspaziergang rund den Schwarzbau Gorleben, wie das „Erkundungsbergwerk“ in Kreisen der Atomkraftgegner genannt wird, auf.
Am 25. Oktober 2009 fand der erste Sonntagsspaziergang statt unter dem Motto „Schicht im Schacht – wir geben Acht!!“. Seitdem wird jeden Sonntag ab 13 Uhr das Gelände der Festung „Erkundungsbergwerk“ Gorleben von Spaziergängern umrundet.
Schon 2009 zeichnete sich ab, dass das Moratorium unter Tage wieder aufgehoben werden könnte. Weder die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Berlin, der klären soll, wie die Kohl-Regierung 1983 Einfluss auf Fachleute nahm, um trotz negativer geologischer Befunde den 1986 ersten Schacht abteufen zu lassen, noch die Flut an Aktenfunden, die belegten, dass Gorleben von Anfang an als Endlager gedacht und ausgebaut wurde, hatten dazu geführt, von diesem Standort abzurücken
„Die Krone hat sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) aufgesetzt, als er erst den Weiterbau veranlasste und dann den Dialog suchte“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Gorleben-Gegner drängen nun darauf, dass die Trickserei ein Ende findet und Gorleben auf dem Misthaufen der Nukleargeschichte landet.

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Explosion in französischer Nuklearanlage

IPPNW-Presseinforamtion vom 12. September 2011

IPPNW fordert Ende des Atomzeitalters

Angesichts der Explosion in der französischen Nuklearanlage Marcoule fordert die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW einen sofortigen und umfassenden Ausstieg aus der Atomenergie und ein Ende des Atomzeitalters.

„In den vergangenen Jahren gab es mehrere Beinahe-Unfälle in Atomkraftwerken. 2011 kam es in Japan zum Super-GAU in mehreren Atomkraftwerksblöcken, in den USA ist ein Atomkraftwerk fast abgesoffen und jetzt explodiert in Frankreich ein Verbrennungsofen für radioaktive Abfälle auf dem Gelände des Atomkraftwerks Marcoule. Es ist Zeit, diesem Spuk ein Ende bereiten“, so IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz.



Kontakt: Henrik Paulitz (Energieexperte), Tel. 0171-53 888 22. Angelika Wilmen (Presse), Tel. 030-69 80 74-15

Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: ippnw@ippnw.de

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Gorleben 365 am 18.09. – Wir laden zum „gepflegten Picknick“.

Auch wenn der Ausstieg noch nicht perfekt ist – wir finden, wir haben was zu Feiern. Und wenn schon, dann auch richtig! Nämlich richtig übertrieben, mit einer großen Portion Humor und Lust am Spiel.

Wir zelebrieren ein elegantes Picknick, in nobler Kleidung und gehobener Ausstattung. Dafür werfen wir uns alle ein bisschen in Schale. Ob Abenddress oder einfach nur ´n bisschen sportlich-chic, jede/r wie ´s jeweils gefällt.

An Zubehör darf´s auch viel Phantasie sein: Picknickkörbe natürlich, stilvolles Geschirr und ein Happen zu essen, ein Schluck zu Trinken. Tischchen, Klappstühle, Kerzen oder Lichter, Schirme, Picknickdecken. Zum Vergnügen vielleicht Federball? Oder was euch sonst einfällt.

Wir treffen uns vor Ort und richten uns dann vor dem Tor ein, als würden wir auf der schönsten Waldlichtung sitzen.

Und da sitzen wir dann. Und trinken und essen. Oder spielen. Und plaudern. Oder singen. Machen Fotos. Oder Musik.

Solange, bis wir keine Lust mehr haben. Oder vertrieben werden.

Die Aktion ist Teil des Konzeptes Gorleben 365. Ein Jahr lang und nicht nur zum Castor soll es Aktionen geben. Mal ernst mal ironisch soll der Betrieb in Gorleben behindert werden, denn die Forderung ist klar, der Salzstock ist nicht geeignet, die Endlagerpläne müssen vom Tisch.

Wir LüneburgerInnen haben die Patenschaft für den 18.09. übernommen. Ein weiterer Termin ist in Plannung.

Treffpunkt für Fahrgemeinschaften am 18. : Lüneburg Aldi-Parkplatz Bleckeder Landstraße 10:00.  Treffpunkt vor Ort   „Zufahrt Endlager / Einfahrt Salinas“ ist.  Um 11:30. Start gegen 12:30.

Infos zu anderen Terminen von Gorleben 365 und Berichte zu bereits gelaufenen Aktionen findet ihr hier.

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Soli Konzert für Tschernobyl Opfer

Im Rahmen der Bundesweiten Aktion 1000 Stimmen gegen das Vergessen findet am 16.09. um 20:00 ein Solikonzert des Frauenchores Femmes Vocales Lüneburg im Glockenhaus statt. Der Eintritt ist frei um Spenden für den Verein Heim – statt Tschernobyl wird gebeten. Weiter Infos unter:

www.heimstatt-tschernobyl.org und www.1000-stimmen.de

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Japanische Anti-Atom-Initiativen benötigen Unterstützung

Die bis Ende Juni gesammelten Unterschriftenformulare „Good bye Atomkraft“ mit den Unterschriften von 107.985 Personen (darunter ca. 5.000 Unterschriften aus dem Ausland, überwiegend aus Deutschland) wurden Ende Juli von 95 japanischen Anti-Atom-Vereinen im japanischen Parlament überreicht.

Trotz einiger Erfolg gibt es immer noch viele Probleme: Vor allem bekommen zehntausende „freiwillige“ Flüchtlinge aus dem stark verseuchten Gebiet (nämlich alle, die nicht innerhalb 20km vom AKW Fukushima entfernt wohnen) keine Entschädigung, d. h. die Evakuierungszone muss unbedingt erweitert werden.

Daher haben die 95 Vereine beschlossen, nochmals Unterschriften mit dem gleichen Aufruf zu sammeln. Dieses Mal sollen jene Personen unterschreiben, die bei der ersten Sammlung nicht unterschrieben haben, die Aktion soll also erweitert werden. Die erneut gesammelten Unterschriften werden Ende November dem japanischen Parlament überreicht. Hier sind die Formulare für die verlängerte Aktion.

 Die ausgefüllten Formulare können Post entweder bis 20. Oktober bei einer LAgA-Veranstaltung abgegeben werden oder bis 31. Oktober direkt an „Mihama no Kai“ (Anschrift siehe im Formular) geschickt werden.

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