AKW Krümmel: Erneut Pfusch am Bau festgestellt

Wie die Atomaufsicht in Kiel heute mitteilt,  entspricht die Dachkonstruktion der Heißen Werkstatt und des Feststofflagers im AKW Krümmel nicht den statischen Unterlagen der Baugenehmigung.  Nach bisherigen Erkenntnissen der Atomaufsicht könne „die dauerhafte Tragsicherheit einzelner Dachplatten – besonders bei Schneelasten – nach den bautechnischen Regelwerken nicht nachgewiesen werden.“

Da Sofortmaßnahmen ergriffen wurden, bestehen laut Atomaufsicht  keine gesundheitliche Gefahren für das Betriebspersonal oder für die Bevölkerung. Da fragt man sich doch, wie das in den 40 Jahren vor den Sofortmaßnahmen war und an welchen Stellen Vattenfall denn sonst noch so von den Vorgaben in der Baugenehmigung abgewichen ist.

Hier sei nur daran erinnert, dass schon beim Bau der Reaktordruckbehälter nicht der Genehmigung entsprach, z.B. wurden Wanddicken unterschritten, Teile passten nicht richtig und wurden daraufhin mit hydraulischen Pressen „zurechtgebogen“.  Die sicherheitstechnische Bedeutung dieser Probleme wurde bis heute nicht abschließend geklärt.

Die Atom- und die Bauaufsicht wollen sich nun die anderen Dächer auf dem AKW Gelände ansehen – hoffentlich gründlich.

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Breites Bündnis startet Anti-Atom-Veranstaltungsreihe in Lüneburg

201F5T30-Flyer-webS16 ··· 5 Jahre nach der Mehrfach-Atomkatastrophe in Fukushima ··· 30 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl

Für ein breites Bündnis aus Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbänden in und um Lüneburg ist das der Anlass für eine Fülle von Aktionen, Mahnwachen, Filmvorführungen und Konzerten zwischen den beiden Jahrestagen.

Aber 2016 ist auch 5 Jahre nach dem sogenannten Atomausstieg. Auch hier lohnt sich ein kritischer Blick:

  • Urananreicherung und Brennelementeproduktion laufen noch ungebremst weiter,
  • nach dem 1. „Atomausstieg“ von 2002 wären Ende 2016 noch 7 AKW am Netz, nun sind es noch 8,
  • die Kommission zur Endlagersuche läuft wohl doch auf Gorleben raus
  • und die Atomlobby kippt gerade die Brennelementesteuer.

Sieht so der Ausstieg aus? Was ist hier vor Ort möglich, um Energiewende und Atomausstieg wirklich in die Gänge zu bekommen?

Wir freuen uns auf eine spannende, aktive Zeit mit allen Interessierten!

Flyer * Bündnispartner * Veranstaltungen * Links Weiterlesen

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LAgAtom unterstützt Kampagne gegen die Abschaffung der Brennelementesteuer

Ein wichtiger Hebel, um die letzten AKW in Deutschland früher vom Netz zu nehmen, können die Kosten sein. Denn seit der Einführung der Brennelementesteuer ist eine wichtige Subvention weggefallen. Damit fällt die ungerechte Begünstigung gegenüber den andreer Energieträgern weg.

Kein Wunder also, dass Eon das AKW Grafenrheinfeld  früher als geplant vom Netz genommen hat, bevor man neue Brennelemente brauchte und damit die Steuer fällig wurde.

Kein Wunder auch, dass die Atom-Lobbyisten bei CDU und CSU vorhaben die Steuer Ende 2016 wieder abzuschaffen – sonst könnten auch andere AKW wirtschaftlich ins Trudeln geraten.

Kein Wunder, dass Anti-Atom-Initiativen zum Widerstand gegen dies Pläne aufrufen.

.ausgestrahlt startet nun eine Unterschriftenkampagne für den Erhalt der Steuer, die LAgAtom unterstützt.

Infos zur Kampagne findet ihr bei .ausgestrahlt.

 

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Vattenfall verkündet auf Infoabend: Wir wollen das AKW Krümmel zurückbauen … vielleicht.

krümmelGestern Abend startete die lang angekündigte Transparenzoffensive von Vattenfall zum Rückbau des AKW Krümmel mit der ersten öffentlichen Infoveranstaltung. Eigentlich optimale Bedingungen für einen Bürgerdialog: auf dem Podium waren die entscheidenden Akteure, die wissen müssen, was geplant ist.
Herr Neuhaus, Geschäftsführer der Vattenfall Atomsparte, Herr Fricke, Leiter des Kraftwerks Krümmel und Herr Backmann, Leiter der Atomaufsicht. Der Saal war gut gewählt, ein neutraler Raum mitten in Geesthacht, und rammelvoll mit 120 Menschen, die informiert werden wollten. Ein neutraler Moderator der lokalen Presse machte seine Sache richtig gut, ließ alle Fragen zu und bohrte auch unbequem nach, wenn die Antworten nichts mit den Fragen zu tun hatten.

Was schon im Eingangsreferat stutzig machte, waren die Formulierungen von Herrn Neuhaus, „der mögliche Rückbau“, „wenn wir dann entschieden haben, was wir mit der Anlage machen“ – eine ganze Menge Konjunktiv. Kein Wunder, dass hierzu Fragen kamen. Sehr zögerlich und erst nach diversen Fragen aus dem Publikum kam die Katze aus dem Sack. Vattenfall wird von einer möglichen Abbaugenehmigung durch die Aufsichtsbehörde keinen Gebrauch machen, solange die Klage gegen das Atomgesetz beim internationalen Schiedsgericht läuft. Dabei klagt man nicht nur auf Schadensersatz sondern gegen den Entzug der Betriebsgenehmigung. Maßnahmen, die ein Wiederanfahren des Reaktors unmöglich machen, werden nicht ergriffen, man könne laut Reaktorleiter das AKW sogar binnen eine Jahres wieder ans Netz bringen. Weiterlesen

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Aktionsbündnis AKW stellt Sammeleinwendung zum Stilllegungsverfahren des AKW Esenshamm vor

Die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegung des AKWs Unterweser in Esenshamm sowie des Neubaus eines Zwischenlagers für leicht- und mittelradioaktive Abfälle hat am 01. Oktober begonnen. Das lokale Aktionsbündnis AKW Arbeitskreis Wesermarsch hat sich intensiv mit den Unterlagen auseinander gesetzt und eine Sammeleinwendung vorbereitet.

Unter anderem  kritisieren sie:

  • dass nicht alle Brennelemente vor dem geplanten Abrissbeginn entfernt werden sollen.
  • dass die Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes nicht berücksichtigt wurden.
  • dass eine feste Laufzeit für das neu zu errichtende Lager für schwach- und mittelradioaktiven Müll fehlt.
  • dass eine „heiße Zelle“ für Reparaturen an defekten Castoren fehlt.
  • dass Hochwasser und Sturmfluten nicht als Risikoszenarien berücksichtigt wurden.

Lagatom unterstütz das Aktionsbündnis in ihren Forderungen.

Die Sammeleinwendung zum Download findet ihr hier (AKW-Esenshamm-Einwendungsliste).

Weitere Infos zur Stilllegung des AKW Esenshamm auf Umweltfairaendern.

Weiter Infos zum Rückbau von Atomanlagen auf www.lagatom.de

 

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AKW Krümmel: Vattenfall lädt zum „Runden Tisch“ aber transparente Beteiligung sieht anders aus

Seit Jahren ist rund um das AKW Kümmel nicht viel passiert. Nach diversen Pannen seit 2009 vom Netz, soll es seit 2011 endgültig stillgelegt werden – doch der Betreiber Vattenfall zierte sich mit dem Antrag bei der Aufsichtsbehörde. In den letzten Wochen ist jetzt Bewegung in die Sache gekommen. Vattenfall hat nun doch überraschend einen Stilllegungsantrag gestellt und die Schadenersatzklage vor dem   Schiedsgericht ICSID in Washington steht kurz vorm dem Aus (Bericht bei Umweltfairändern). Im Juli kündigte Pieter Wasmuth, Geschäftsführer der Kernenergiesparte von Vattenfall Europe, an, man wolle „die Bevölkerung vor Ort mit einem »Runden Tisch« in den langjährigen Abrissprozess einbeziehen“ (Bericht bei Umweltfairändern).

Nun zeigt sich aber, dass man schon beiden ersten Schritten der angestrebten BürgerInnenbeteiligung ins Stolpern gerät.

Vattenfall lädt für Ende September ausgewählte „Institutionen rund um Geesthacht“ mit je einer abgesandten Person zur Gründung eines „Runden Tisches“ ein. Lagatom gehört zu diesen geladenen Gruppen, wobei die Auswahlkriterien unklar bleiben. Wir werden dieses Angebot in der von Vattenfall vorgeschlagenen Form jedoch ablehnen.

Ein „Runder Tisch“, bei dem vorab von Seiten des Betreibers ausgewählt wird, wer daran teilnehmen soll – und indirekt dann ja auch wer nicht -, ist schon vor der ersten Sitzung nicht mehr rund. Weiterlesen

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Anti-Atom-initiativen gehen mit Positionspapier zum Rückbau von Atomanlagen an die Öffentlichkeit

AKW abschalten und gut? Alle Probleme gelöst?

Leider ist das nicht so einfach. Nicht nur vom  Betrieb auch vom  Rückbau von Atomanlagen gehen beträchtliche Risiken aus – vor allem wenn Betreiber dabei die Kosten reduzieren wollen und ihnen lasche Stilllegungsgenehmigungen und rechtliche Rahmenbedingungen dazu freie Hand lassen.

Nun hat die Atommüllkonferenz als bundesweiter Zusammenschluss der Anti-Atom-Initiativen ein Positionspapier mit  grundsätzliche gesellschaftliche Anforderungen an den Prozess „Abschaltung – Stilllegung – Rückbau“ von Atomkraftanlagen erarbeitet.

Lagatom unterstützt diese Forderungen und bringt sich im Rahmen des HZG-Dialog in diesem Sinne ein.

Konkret fordert das Thesenpapier der Anti-Atom-Initiativen:

1. Abschaltung unumkehrbar machen

Für Atomkraftwerke, deren Betriebsdauer geendet hat, sind rechtliche und technische Rahmenbedingungen zu schaffen, die jedweden Leistungsbetrieb unumkehrbar unterbinden.

Die AKW-Betreiber müssen verpflichtet werden, spätestens nach der gesetzlich vorgeschriebenen Einstellung des Leistungsbetriebes unverzüglich einen Stilllegungsantrag zu stellen.

Dieser Antrag muss automatisch zum endgültigen Erlöschen der Betriebsgenehmigung für den Leistungsbetrieb führen. Weiterlesen

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Sa. 05.09.15 – eVentschau Festival

Rollups-LAgAtomAm kommenden Samstag ist es endlich wieder so weit: Im kleinen, beschaulichen Ventschau geht die Post ab und das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom ist auch dabei.

Das Anti-Atom-Festival „eVentschau“ findet schon zum dritten Mal statt – leider nur für einen Tag – aber nichts desto trotz zeigen wir an diesem Tag, dass das Thema Atomkraft und vor allem Atommüll noch lange nicht gegessen ist. Denn der so genannte „Ausstieg“ dauert noch einige Jahre, das Thema Atommüll rückt immer stärker in den Vordergrund, sollen doch allerorten die Altmeiler abgerissen und zurückgebaut werden und dies alles neben den horrenden Atommüllmengen, auf denen wir ohnehin schon sitzen.

Das LAgAtom hat dazu zwei Roll-Ups vorbereitet, auf denen der Prozess des Rückbaus von Atomanlagen anschaulich wird.

Zu diesem ganzen Themenbereich wird es Podiumsdiskussionen, Filme, Vorträge, Ausstellungen geben – neben dem legendären Musikprogramm und den zahlreichen Infoständen der regionalen und überregionalen Anti-Atom-Initiativen.

Und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt!!!

Also, einfach mal abschalten und das geile Festival genießen!!!

Hier geht’s zu den Seiten des Festivals: „eVentschau 2015

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Scopingtermin zum Rückbau des HZG-Forschungsreaktors setzt Standards für andere Standorte

fittosize__400_0_a914edda297461a5c199cb2f9c9d233c_luftbild_2013_2Seit Herbst 2012 ist Lagatom Teil des HZG-Dialoges, einer freiwilligen Form der Bürgerbeteiligung. Während an anderen Standorten mit Stillegungsprozessen Forderungen von Umweltinitiativen kaum gehört werden und oft nicht mal auf dem Klagewege durchdringen, wird beim Rückbau der Atomforschungsanlagen in Geesthacht schon lange im Vorfeld des gesetzlich vorgeschriebenen Verfahrens ein Möglichkeit zur Mitsprache, in weiten Teilen sogar Mitbestimmung, gegeben.

Heute fand mit dem Scopingtermin der erste Teil des eigentlichen Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahrens statt. In diesem Termin wird zwar nichts endgültig entschieden und festgelegt, sondern nur der Prüfrahmen für die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) besprochen. Doch auch bis zu diesem frühen Punkt des Genehmigungsverfahrens wurden Maßstäbe  für Rückbauprozesse an anderen Standorten gesetzt: Weiterlesen

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HZG-Dialog zeigt ersten Erfolg – Bewegung im Streit um den Reaktordruckbehälter der Otto Hahn

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Reaktordruckbehälter der Otto Hahn Foto: Alexander Tetsch (www.neureuters.de)

Nach 2 1/2 Jahren Begleitprozess um den Rückbau der Atomanlagen des HZG in Geesthacht zeigen sich jetzt erste Erfolge.

Begleitgruppe und Betreiber bewerten die aktuelle Genehmigungslage  für den Reaktordruckbehälter der OTTO HAHN grundsätzlich unterschiedlich. Dieser wurde 1981 auf dem Gelände der HZG in einem Erdschacht untergestellt, um daran Forschungsarbeiten vorzunehmen. Dementsprechend wurde von der Atomaufsicht auch eine Genehmigung zu Forschungszwecken erteilt. Auch wenn nach einem Aufsichtsratsbeschluss von 2008 keine Atomforschung am Standort Geesthacht mehr stattfindet, hat diese Genehmigung aus Sicht der HZG Bestand, da sie weiterhin unbefristet ist.

Das sieht man in der Begleitgruppe anders. Zum einen bestehen auch Zweifel darüber, ob denn vor 2008 – vor allem ab Beginn der 90er – an dem Behälter geforscht wurde. Zum anderen sieht es die Begleitgruppe als illegitim an, an einer Genehmigung festzuhalten, deren Zweck nicht mehr erfüllt wird.

Anti-Atom-Initiativen hatten schon vor Einlagerung des RDB die Befürchtung geäußert, dass hier Atommüll unter dem Deckmantel der Forschung umdeklariert wird und dass der RDB in Wirklichkeit in Geesthacht zwischengelagert wird.

In den alten Mustern der Auseinandersetzung zwischen Atomindustrie und Anti-Atom-Bewegung wäre das das Ende der Gespräche und der Beginn gegenseitiger Beschuldigungen. Die Stärke des konsensorientierten Dialogs zeigt sich an dieser Stelle daran, dass nun neue Wege eingeschlagen werden. (Aktueller Dialog-Newsletter zu diesem Thema) Weiterlesen

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