Der hochradioaktive Atommüll lagert in Deutschland derzeit in 16 Zwischenlagerhallen – an den alten AKW-Standorten und in Jülich, Gorleben und Ahaus.
Sowohl die Hallen als auch die darin stehenden CASTOR-Behälter sind nur für eine Lagerdauer von 40 Jahren ausgelegt. Dabei ist schon jetzt klar, dass das derzeit laufenden Standortsucheverfahren für ein zentrales Atommülllager viel länger dauern wird! Auf die Frage, wie es dann mit Reparatur- und Wartung der CASTORen weitergeht, gibt es kein Antwort. Wie will man damit umgehen, wenn aufgrund des Alters gleich serienweise Bauteile defekt gehen, wie wir es jetzt ja gerade an den AKW in Frankreich erleben?
Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll bilden darüber hinaus aber auch ein immenses Sicherheitsrisiko. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zeigt deutlich, welche Gefahren von Atomanlagen auch durch Angriffe von außen ausgehen. Durch Geschosse, die Atomkraftwerke oder Atommüll-Zwischenlager treffen könnten, droht eine nukleare Katastrophe. Zwischenlager müssen daher maximal gesichert und gegen Bedrohungen gerüstet werden.
Schon seit Jahren fordern Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände ein neues, dauerhaft tragfähiges Reparatur- und Wartungskonzept. Der BUND hat 2020 mit einer Studie auf die „Aktuelle Probleme und Gefahren bei deutschen Zwischenlagern für hoch-radioaktive Abfälle“ hingewiesen.
LAgAtom hat im Zuge des Genehmigungsverfahrens für den Rückbau des AKW Krümmel auch immer wieder das Zwischenlagerproblem angesprochen.
Bisher ist außer dem Bekunden, dass man das Problem erkannt hat, von den zuständigen Behörden wenig unternommen worden.
Am Standort des ehemaligen AKW Greifswald soll nun ein neues Zwischenlager entstehen – das sogenannte Ersatztransportbehälterlager (ESTRAL). Die aktuellen Pläne weisen aus Sicht des BUND Mecklenburg-Vorpommern jedoch große Mängel auf und bedürfen erheblicher Nachbesserung. Die wichtigsten Forderungen und Hauptkritikpunkten hat er in einer Sammeleinwendung zusammengefasst.
LAgAtom unterstützt diese Forderungen, denn das Zwischenlager in Lubmin stellt die Möglichkeit dar, Standards zu setzen, wie Zwischenlagerung in Deutschland funktionieren kann und muss.
Der BUND MV fordert:
Sicherere Zwischenlager überall!
Der BUND ist sich bewusst, dass eine Zwischenlagerung des Atommülls notwendig ist. Das neue Zwischenlager Lubmin kann zum Vergleichsfall für andere Zwischenlagerplanungen in Deutschland werden und muss daher einen neuen Standard für einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit radioaktiven Abfällen setzen. Wir fordern für Mensch und Umwelt an jedem Zwischenlagerstandort die bestmögliche Sicherheit und allumfassenden Schutz. Damit muss in Lubmin begonnen werden.
Dem können wir uns nur anschließen.
In Lubmin Standards setzen und diese dann auf die anderen Zwischenlager, wie z.B. das am AKW Krümmel übertragen!
Bitte zeichnet die Sammeleinwendung hier mit.