…aber leider wenig Resonanz.
Das LAgAtom lud am Donnerstag, dem 7. April 2016 zum ersten Anti-Atom-BarCamp in den Lüneburger „Freiraum“. Nur wenige Interessierte folgten dem Angebot – aber die Diskussionen, die sich aus den beiden Vorträgen ergaben, waren nichts desto trotz sehr ergiebig.
Bernd Redecker sollte eigentlich nur einen Einführungsvortrag halten, in dem die einzelnen „Thementische“ oder Foren vorgestellt wurden. Dies waren vor allem das Thema Rückbau von Atomanlagen oder auch das Thema „Freimessen“, sowie ein Forum rund um die so genannte „Endlagerkommission“.
Die Besucher_innenzahl reichte jedoch nicht aus, um das Format BarCamp zu starten und so berichtete Miriam Staudte (Grüne) aus der Arbeit der „Endlagerkommission“. Das Ergebnis dieses Gremiums, was derzeit noch formuliert wird, liegt in Teilen bereits der Öffentlichkeit vor. Hier, bei der Veranstaltung des Lüneburger Aktionsbündnis‘ gegen Atom wurde die Arbeit sehr kritisch diskutiert. Die bei Gründung der Kommission vorangestellten Ansprüche eines transparenten, bürgerbeteiligten Verfahrens wurden glatt verfehlt. Und auch die weiteren Ergebnisse können als ein auf den ewigen „Schwarzen Peter“ (nicht Altmaier) für Gorleben reduziert werden. So, wie es derzeit den Anschein hat, werden alle Kriterien, die in dieser Kommission diskutiert und in den Vordergrund geschoben werden nur dazu führen, dass Gorleben –als Endlagerstandort für stark Wärme entwickelnden („hochradioaktiven“) Atommüll– weiter zementiert wird. Keine Rede mehr von einem geschlossenen Deckgebirge, keine Mehrbarrierensysteme…
Ein zweiter Vortrag von Bernd Redecker zum Thema „Rückbau von Atmanlagen“ schloss auch den Aspekt des so genannten „Freimessens“ ein. Bernd stellte anschaulich klar, was es damit auf sich hat: Der größte Teil des beim Abriss von Atomanlagen anfallenden Mülls wird wenig strahlen, wenig aktiviert sein. Hier wird dann untersucht, ob der Müll (Betonteile, Metallschrott etc.) mit seiner Strahlung unter einem Grenzwert liegt. Ist dies der Fall, dann endet die Dokumentationspflicht und die Materialien können – wei Restmüll– auf Deponien eingelagert oder für den Straßenbau, resp. für weitere Verwendungszwecke weiter verwendet werden. Problematisiert wurde in der Diskussion, wie es sich mit einer Konzentration solchen Mülls verhält: Werden beispielsweise auf einer Deponie mehrere Fuhren aus unterschiedlichen Herkünften zusammen getragen, dann kann sich an verschiedenen Punkten eine höhere Konzentration von Radioaktivität feststellen lassen. Ohne Dokumentationspflicht ist dies nicht mehr nachzuvollziehen.
Leider konnte ein weiterer Thementisch zum, nach wie vor aktuellen Ansatz des „Stromwechsels“ –also des Wechsels privater Haushalte oder öffentlicher Träger zu einem der vier wirklichen Ökostromlieferanten– nicht mehr stattfinden. Die Referentin Dr. Claudia Burckhardt von Heimstatt Tschernobyl musste leider vorzeitig gehen. Wer diese Stromwechsel-Aktivität unterstützen möchte, folge bitte dem obigen Link und setze sich mit Claudia in Verbindung.