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Man sollte es nicht für möglich halten.
Gorleben als Atommüll-Standort ist seit 30 Jahren in der Diskussion. Seit 16 Jahren laufen fast jedes Jahr Transporte ins Brennelementelager Gorleben (das so genannte „Zwischenlager“). Die Medien berichten jedes Mal über die Proteste und die Ankunft der CASTORen im Zwischenlager.
Und trotzdem hält sich eine irrige Meinung bei vielen Menschen, seit Anbeginn dieser Transporte: Die CASTORen würden unterirdisch, in einem Teil des Salzstocks, dem Zwischenlager, gelagert. (Beispiele für diesen Irrglauben findet man unter anderem in diesen beiden Radio-Interviews: 1. DRadio, Interview mit einem „Kulturwissenschaftler und Protestforscher“ und 2. Interview des freien Senders Radio Lora / München mit Wolfgang Ehmke, einem der SprecherInnen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg [3’00“ bis 3’21“])
Diese Verwirrung kann nur seinen Grund darin haben, dass viele Menschen die örtlichen Gegebenheiten nicht kennen.
Dabei gibt es unzählige Publikationen, Filme, Printmedien, die das ganz klar machen:
Es gibt zwei entscheidende Teile des Gorlebener Neubaugebiets:
1. Das OBERirdische Zwischenlager, zu dem auch das Fasslager gehört – und das angrenzende Dreieck der „Pilotkonditionierungsanlage“ in denen geplant war, die CASTORen zu entpacken und das Inventar endlagerfähig in so genannte POLLUX-Behälter umzupacken und
2. Das größtenteils UNTERirdische Erkundungsbergwerk (Endlagerbaustelle).
Die Konsequenzen aus diesem Irrglauben (dass die CASTORen bereits jetzt in einem Teil des Salzstocks stehen) liegt auf der Hand. Denn die Menschen verstehen die Probleme nicht, die wir sowohl mit der so genannten „Kartoffelscheune“ / Leichtbauhalle des Zwischenlagers, als auch mit dem maroden Salzstock haben. Es wäre unverständlich
- warum wir uns über den Ausbau zu einem Endlager so aufregen
- warum die Endlagerung im gleichen Salzstock noch mehr auf Widerstand stößt?
- warum sollte denn jetzt noch was neues Endlager gesucht werden, wo die Castoren doch eh schon da sind „wo sie hingehören“?
- Warum soll das Zwischenlager nicht gegen Abstürze von Flugzeugen sicher sein, es ist doch unterirdisch?!
- …
Ein schon etwas älterer (2003) Beitrag in „Die Zeit“ setzt sich auf sehr einprägsame Weise mit diesem Thema auseinander… Er ist nach wie vor sehr lesenswert:
„Die Lengende vom Salzstock“, Feuilleton von Andreas Maier, 20.11.2003
Hier zur Veranschaulichung der beiden Teile des „Atommüllparks Gorleben“ eine Google-Map:
Gorleben-Atomanlagen auf einer größeren Karte anzeigen