Der Konflikt um Atomanlagen in Deutschland war und wird vom Vorwurf der Vertuschung und Intransparenz begleitet. Nicht zuletzt als Konsequenz daraus, wurden im Prozess „HZG im Dialog“ von Beginn an hohe Ansprüche an den Umfang und die Qualität der veröffentlichten Unterlagen gestellt.
Im Genehmigungsverfahren für die Stilllegung von Atomanlagen ist der Erörterungstermin ein wichtiger Meilenstein. Hier wird den EinwenderInnen die Gelegenheit gegeben, ihre vorab schriftlich eingereichten Bedenken zu erläutern. Die Genehmigungsbehörde prüft diese Bedenken und bezieht sie in die eigenen Entscheidungen mit ein. Im Verfahren zur Stilllegung der Atomforschungsanlagen des HZG fand der Erörterungstermin bereits am 23. März 2017 im Sachsenwaldforum in Reinbek statt.
Die Veröffentlichung des Protokolls eines so wichtigen Termins sollte eigentlich eine logische Konsequenz sein, wenn man denn ein transparentes Verfahren wünscht. Das sieht das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) als Genehmigungsbehörde jedoch anders und untersagt die Veröffentlichung. Im Wesentlichen beruht die Entscheidung des MELUND auf zwei Überlegungen: Man befürchtet, dass die Beteiligten sich nicht frei äußern, wenn sie befürchten müssten, dass ihre Aussagen öffentlich gemacht werden. Außerdem müsse nach dem Gleichheitsgrundsatz dann auch das Erörterungsprotokoll bei anderen Rückbauverfahren veröffentlicht werden.
Die Begleitgruppe, in der auch LAgAtom beteiligt ist, kann das nicht nachvollziehen, da beim Erörterungstermin auch Pressevertreter anwesend waren. Damit war den Beteiligten klar, dass ihre Aussagen öffentlich sind. Darüber hinaus strebt die Begleitgruppe gerade an, dass der HZG-Dialog Vorbildcharakter für andere Rückbauprozesse hat. Insofern fordert sie eine grundsätzliche Veröffentlichung von Erörterungsprotokollen.
Aber auch ein gemeinsamer Brief von Begleitgruppe und HZG, als Betreiber, konnte das MELUND nicht umstimmen. Die Untersagung der Veröffentlichung des Protokolls bleibt bestehen. Daher erfolgt nun, in einem neuen Newsletter „HZG im Dialog“, eine Zusammenfassung und Bewertung des Erörterungstermins.
Den Newsletter findet ihr hier als Download oder weiter unten auf dieser Seite zum direkt lesen.
Weiter Infos zum HZG Dialog findet ihr hier.
Newsletter „HZG im Dialog“ der Begleitgruppe „Stilllegung Atomanlagen des HZG (ehem. GKSS)“ und des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) / Februar 2018
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