LAgA-Vortragsreihe für einen wirklichen Atomausstieg

Ein „sicheres“ Endlager für hochradioaktive Abfälle über die gesamte strahlungsaktive Zeit hinweg gibt es nicht. Bei der Suche und der Ausgestaltung des  Endlagers kommt es darauf an, das Risiko einer langfristigen Freisetzung der radioaktiven Stoffe in die Biosphäre so klein wie möglich zu halten.

Noch immer wird Gorleben als eine Endlageroption diskutiert, dabei müsste jedem und jeder klar sein, dass der Standort nicht geeignet ist. Das längst alle Argumente auf dem Tisch liegen, haben wir in unserer Vortragsreihe zeigen.

Der Physiker Wolfgang Neumann hat mit seiner „Bestandsaufnahme Atommüll 2011″gezeigt, dass der letzte Castor noch lange nicht der letzte war. Bereits nächstes oder übernächstes Jahr sollen die ersten Castoren aus Sellafield nach Gorleben rollen und mit jedem Transport wird das Endlager an diesem Standort wahrscheinlicher. Welche gigantischen Mengen Atommüll in Deutschland schon existieren und dass in den verbleibenden Jahren noch einmal rund 1/3 hinzu kommen, kann man seiner Studie Bestandsaufnahme Atommüll 2011 entnehme.

Eine „Weitererkundung in Gorleben ist Geldverschwendung” resümiert Dr. Ulrich Kleemann. Der Salzstock liegt in einer aktiven Störungszone und unter ihm befinden sich „potentiell gasführende Schichten“. Das sind Ausschlusskriterien für die Gründung eines Endlagers. Zudem fehlt es an einer Deckschicht, damit würde der Standort in einem Abwägungsverfahren gegenüber anderen Standorten ausscheiden. Hier findet Ihr die Studie. Hier findet Ihr einen Podcast des Vortrages.

 Das Atommüllager in der Asse gilt als Refferenz für Gorleben. Jahrtausende sollte es den Atommüll abschirmen. Doch schon nach wenigen Jahrzehnten tritt hier radioaktive Lauge auf. Es ist klar, der Müll muss wieder raus und das schnell, solange das noch möglich ist. Doch wie in vielen Bereichen wurde auch hier belogen, gemogelt und getäuscht. Die interessanten Details konnte Udo Dettman vom Koordinierungskreis Asse hautnah berichten. Hier findet ihr den Lifestream des Vortrags  und weiter Infos zur Asse

Bei allen Vorträgen stellte sich die Frage wie das möglich ist und warum  die Politik es zulässt. Der Autor des Buchs „Die Atomlüge“ Sascha Adamek hat  dazu erklären, warum die Lobbyarbeit der Atomindustrie so erfolgreich ist und einen wirklichen Ausstieg verhindert. Hier findet Ihr sein Buch. “

 

Nach welchen Kriterien soll nun aber wo gesucht werden? Welches sind die Schutzziele und die Sicherheitsprinzipien für eine Endlagersuche?Wie kann man der Lobbyarbeit der Atomindustrie gegenüber treten.

Um diese und weitere Fragen rund um ein Endlagerverfahrensgesetz, das im Deutschen Bundestag entwickelt und verabschiedet werden muss, ging es in der letzten Veranstaltung der Reihe.

Matthias Miersch, Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion war hierzu ein kompetenter Ansprechpartner.

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