Wie so oft in der Geschichte der Anti-Atom-Bewegung zahlt sich Hartnäckigkeit wieder aus.
Ursprünglich hat der Betreiber Vattenfall für den Rückbau des AKW Brunsbüttel die gleichen Abgaben radioaktiver Abwässer in die Elbe beantrag, wie im Leistungsbetrieb. Und das obwohl diese Werte im Leistungsbetrieb nie erreicht wurden. Im Gespräch mit LAgAtom hatte Ingo Neuhaus, Leiter der Atomsparte bei Vattenfall, das im März auf einer Veranstaltung des Landkreises Lüneburg zum Rückbau des AKW Krümmel noch damit begründet, dass man damit die gesetzlichen Grenzwerte einhalte. Darüber wolle man nicht hinausgehen. Für eine Reduktion der Antragswerte sehe man keine Rechtsgrundlage.
Nun hat Beharrlichkeit und Druck des BUND Schleswig-Holstein und lokaler Bürgerinitiativen augenscheinlich doch Erfolg gezeigt. Wesentlich unterstützt wurden sie dabei durch die 4000 Einwendungen, die gegen den Vattenfall-Antrag zur wasserrechtlichen Genehmigung eingereicht wurden.
In einer von der Genehmigungsbehörde moderierten Runde wurde der Einleitungswert nun von 1,85 x 1011 Becquerel auf 5 x 109 Bq im Kalenderjahr abgesenkt (Presseinformation-MELUND).
Die Einigung in Brunsbüttel steht damit im starken Kontrast zu den Entwicklungen an anderen Rückbaustandorten in anderen Bundesländern, bei denen die Genehmigungsbehörden in der Regel die Betreiberanträge weitgehend durchwinken.
LAgAtom begrüßt die Entscheidung in Brunsbüttel ausdrücklich. Sicherlich muss man das im Detail noch prüfen. Aber im Prinzip ist die Situation beim AKW Krümmel identisch, auch hier will der Betreiber im beträchtlichen Umfang radioaktive Abwässer in die Elbe einleiten.
Gleicher Betreiber, gleiche Genehmigungsbehörde, gleicher Fluss – da geht doch was!!