Parallel zu den großen Kundgebungen in Paris und anderen Städten in Frankreich versammelten sich spontan auch in Lüneburg rund 70 Menschen , unter dem Motto „wir sind Charly“
„Solidarität mit den Opfern“ aber auch „Freiheit statt Angst!“ war dabei das Motto. Pressefreiheit und Toleranz sind hohe Güter und wir lassen sie uns nicht nehmen, weder von den Terroristischen Attentätern noch von denjenigen, die jetzt nach schärferen Gesetzen und mehr Überwachung rufen und die die Attentat für ihre ausländer- und islamfeindlichen Parolen instrumentalisieren.
Freiheit statt Angst!!
Wir stehen heute hier, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen blinden Hass und gegen brutale Gewalt. Der Anschlag in Paris und die nachfolgenden Ereignisse sind über alle Maßen erschreckend und bestürzend! Weshalb?
Wir können und wollen nicht dulden, dass Menschen in Lebensgefahr geraten, weil sie ihren Beruf auf ihre ureigene Weise ausüben. Die Getöteten der Redaktion „charlie hebdo“ sind kompromisslos in ihren Ansichten gewesen. Oft über die Grenzen des sogenannten „guten Geschmacks“ hinaus. Und genau dies muss erlaubt sein, grade in der Satire: dass die Menschen sagen, schreiben und zeichnen können, was immer sie wollen. Weil es hier an die Grundlagen der freien Meinungsäußerung geht! Es geht um fundamentale Werte, wie Presse- und Kulturfreiheit.
Wer zwingt denn andere, dies zu lesen? Jede Person hat doch die Freiheit, ihre Lektüre selbst zu wählen und zu bestimmen. Wer sich dran stößt, soll es doch einfach lassen. Und die anderen machen lassen, den anderen Lesern ihren Spaß lassen. Wer spielt sich denn hier zum Richter auf??
Wir stehen heute hier in tiefstem Mitgefühl für die Angehörigen, Freunde und Kollegen der Opfer dieses Attentats. Nichts, aber auch gar nichts, darf den Mördern als vorgeschobenes Argument dienen, als wie auch immer geartete Rechtfertigung. Für Mord gibt es das nicht!
Wir sind gekommen, weil wir auf unserem Lebensstil beharren. Wir sagen den Radikalen, den Fundamentalisten und Extremisten jeder Couleur:
auf dem Boden des Grundgesetzes kann und soll jeder Mensch in Deutschland sein Leben nach Belieben gestalten. Es gibt vielerlei Ausdrücke und Aussprüche dazu, u.a. recht volkstümlich „was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ oder aber von Kant „meine Freiheit endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt“. Toleranz ist das Zauberwort einer gelingenden Gesellschaft!
Ich wünsche den Betroffenen viel Kraft. Ich habe den größten Respekt vor denjenigen, die jetzt die nächste Ausgabe des Satire-Blattes erstellen. Die Botschaft an die Welt ist eindeutig: wir machen weiter und jetzt erst recht!