Teilgebiete Konferenz? Was ist das denn?
Das werden sich bundesweit viele Menschen fragen, denn die Suche nach einem Endlager für den Hochradioaktiven Atommüll in Deutschland ist seit ihrem Start aus dem Blick der breiten Öffentlichkeit verschwunden.
Infomahnwache Clamartpark Lüneburg
26.09.2020 10:00 – 17:00
Kundgebung 12:00
Seit 2017 läuft die erste Phase der Standortsuche weitgehend unbeachtet hiner den Türen des Bundesamtes für Endlagerung. Im ersten Schritt werden und wurden geologische Daten zusammen getragen. Maßgeblich sind dabei diese Ausschlusskriterien:
- Es finden großräumige Vertikalbewegungen statt, z. B. Gebirgsbewegungen.
- Es kommen aktive Störungszonen, d.h. deformierte Gesteinsschichten der oberen Kruste, vor.
- Es gibt Einflüsse aus dem Bergbau.
- Es treten Erdbeben auf.
- Es gibt Vulkanismus.
- Es kommt junges Grundwasser vor, also Grundwasser, das noch nicht vor allzu langer Zeit versickert ist.
Gebiete, auf die keines der Ausschlusskriterien zutrifft, werden im Folgenden auf diese Mindestanforderungen geprüft.
- Die Gebirgsdurchlässigkeit (für Wasser) ist gering.
- Der einschlusswirksame Gebirgsbereich ist mindestens 100 m mächtig.
- Der einschlusswirksame Gebirgsbereich liegt mindestens 300 m unter der Erdoberfläche.
- Die Fläche des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs ist ausreichend groß, um ein Endlager aufzunehmen.
- Der Erhalt der Barrierewirkung des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs ist nach vorliegenden Erkenntnissen und Daten für 1 Million Jahre als gegeben einzuschätzen.
So sieht es zumindest das Gesetz vor. Am 28. September wird nun die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine Karte präsentieren, die alle Gebiete ausweise soll, die unter diesen geologischen Gesichtspunkten geeignet sind. Wie die Anforderungen und Kriterien interpretiert wurden und ob wirklich nur die Geologie in die Karte eingeflossen ist und nicht auch (lokal-) politische Einflussnahme, ist eine der Fragen, die sich eigentlich allen betroffenen Menschen stellen müssen
Die BürgerInnenbeteiligung zum ersten Auswahlschritt, welche „Teilgebiete“ weiter erkunde werden starten bereits am 17./18. Oktober mit einer Auftaktveranstaltung. Dazu kann man sich hier jetzt anmelden.
Und was geht mich das an?
Auch das werden sich viele Menschen fragen, denn wer außerhalb des Landkreises Lüchow-Dannenberg hat sich denn schon mal ernsthaft damit auseinandergesetzt, dass der eigene Landkreis ein möglicher Standort ist.
Auch im Landkreis Lüneburg könnte es überraschte Gesichter geben, denn im Amt Neuhaus – bzw. darunter – gibt es einen Salzstock, der bereits 1995 in einem Gutachten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe als möglicher Endlagerstandort genannt wird.
Standortauswahlgesetz, Teilgebiete , BASE, NBG, BGE alles neue Begriffe?
Bei ausgestrahlt wird das Verfahren und alles drum herum gut erklärt und sehr vielfältiges Infomaterial zur Verfügung gestellt.
Und was kann und soll Mensch in Lüneburg machen?
Zunächst einmal geht es aus unserer Sicht darum, auf das Thema aufmerksam zu machen und möglichst viel Menschen zu informieren.
Deshalb startet LAgAtom seine Kampagne mit einer Infomahnwache am 26.09.2020 im Clamartpark. Zwischen 10:00 und 17:00 Uhr gibt es die Möglichkeit sich zu informieren und nachzufragen, um 12.00 wird es eine Kundgebung geben. Unter anderem wird die Städteinfotour von ausgestrahlt dabei sein und für die Kundgebung konnten wir die BI Lüchow-Dannenberg für eine Redebeitrag zur Rolle Gorlebens im Suchverfahren gewinnen.
Weitere Aktionen sind in Vorplanung.
Infomahnwache Clamartpark Lüneburg
26.09.2020 10:00 – 17:00
Kundgebung 12:00
Und soll ich jetzt im Oktober nach Kassel fahren?
Das muss jedeR natürlich für sich entscheiden. Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen haben jedenfalls große Zweifel, daran, ob in diesem Format eine echte BürgerInnenbeteiligung möglich ist.
- BUND – Hintergrundpapier zu Teilgebieten und Forderungen
- Umweltfairändern: Endlagersuche hochradioaktive Abfälle: Bundesamt eiert zu ersten Einsichten
- ausgestrahlt: Endlagersuche: Pseudo-Beteiligung löst den Konflikt nicht
- BI Lüchow-Dannenberg: Endlagersuche: BI lässt nicht locker