AKW Krümmel brennstofffrei – fast

Der Betreiber Vattenfall und die Aufsichtsbehörde in Kiel gehen mit der freudigen Meldung an die Öffentlichkeit: Das AKW Krümmel sei brennstofffrei und  damit eine  „wesentliche Voraussetzung für die Stilllegung und den Abbau des Kernkraftwerks Krümmel erfüllt.“

Schön wäre es, denn leider muss man da ein fast einfügen. Denn weiterhin ruhen im Lagerbecken des AKW noch 78 Brennstäbe mit Abriebdefekten an der Oberfläche,  sowie ein bestrahltes, noch zu demontierendes Brennelement mit 76 Brennstäben. Das kann aufgrund einer „geometrischen Abweichung“ nicht in einen Castor-Behälter. Sprich, es ist verbogen.

Für diese 154 Sonderbrennstäbe soll nun ein spezieller Köcher entwickelt  werden. So umhüllt sollen sie dann in einem CASTOR-Behälter untergebracht werden.

Ob das klappt und wann es eine Genehmigung für diese Köcher gibt, steht in den Sternen. Dennoch gehen die Planungen weiter und sehen auch weiterhin vor, dass man unter Umständen auch beginnt, bevor die Sonderbrennstäbe halbwegs sicher verpackt sind.

LAgAtom fordert hier: Keine Rückbaumaßnahmen bevor die Anlage wirklich brennstofffrei ist.

Aber auch dann bleibt die Lagerung des hochradioaktiven Mülls das brisanteste Thema.

Die Genehmigung für das Standortzwischenlager läuft noch bis 2046, doch was dann?

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BUND veröffentlicht Gutachten zu „Aktuellen Problemen und Gefahren der Zwischenlagerung“

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Selbst die optimistischsten Prognosen gehen nicht davon aus, dass vor 2050 ein Endlager zu Verfügung steht. Realistisch sind wohl eher die Jahre deutlich nach 2080.

Was passiert in den Jahren dazwischen? Hier wird ohne Netz und Doppelten Boden gearbeitet. Sobald das AKW Krümmel abgerissen ist, steht das Zwischenlager ohne Reparatur- und Wartungskonzept dar, über Jahrzehnte. Was für die Situation im  CASTOR bedeutet, kann niemand abschätzen. In den USA wurde ein CASTOR nach 15 Jahren probehalber geöffnet. Schon nach dieser kurzen Zeit wiesen die Haltevorrichtungen für die Brennelemente im Inneren wesentliche Risse und Veränderungen auf.

An der Stelle werden dann auch die bröselnden Defektstäbe wieder spannend. Was wenn die Köcher nach 20 Jahren undicht werden und dann langsam Brennstoff nach unten rieselt? Wer merkt das und ab welcher Menge muss da eingegriffen werden?

LAgAtom fordert hier: Keine Abbau des AKW ohne Reparatur- und Wartungskonzept für das Standortzwischenlager  

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Links und Zusatzinfos

Weitere Forderungen von LAgAtom zum Rückbau des AKW Krümmel

Download der neuen BUND Studie zu den aktuellen Problemen der Zwischenlagerung

Zwischenlager und Terroranschläge: Sicherheit muss auf den Prüfstand

Anderer Betreiber gleiches Thema HZG-Dialog

 

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