Mit fünf möglichen Lagerstandorten im Kreisgebiet und mehreren weiteren, die den Landkreis tangieren, ist Lüneburg besonders betroffen von der neu gestarteten Suche nach einem Atommülllager.
LAgAtom hat frühzeitig gefordert, dass Politik und Verwaltung darauf reagiert und ähnlich wie im Landkreis Lüchow-Dannenberg einen Sonderausschuss bildet. Daher begrüßen wir die Entscheidung des Kreistages zur Einrichtung eines Begleitausschusses zur Endlagersuche ausdrücklich.
BUND und LAgAtom haben je einen Sitz als beratende Mitglieder im Ausschuss. Darin sehen wir ein positives Signal, dass auch die Zivilgesellschaft eingebunden werden soll.
Aus unserer Sicht geht es jetzt zunächst darum, kreativ Informationsmöglichkeiten für die breite Bevölkerung zu schaffen. Dem setzen die besonderen Anforderungen der Corona-Pandemie mit ihren sinnvollen und notwendigen Beschränkungen sicher Grenzen. Die bisherigen digitalen Angebote der Bundesgesellschaft für Endlagerung waren vielleicht gut gemeint, aber nicht immer gut gemacht und vor allem schlecht „besucht“.
Das reicht nicht, um den formulierten Anspruch eines transparenten Verfahrens gerecht zu werden. Hier braucht es vor Ort Präsensveranstaltungen, damit sich alle BürgerInnen ein Bild über die aktuellen Planungen machen können.
Nach dem ersten Schritt der Endlagersuche, bei der unter geologischen Gesichtspunkten Teilgebiete ermittelt wurden, folgt nun die nächste Phase, in der auch planungswissenschaftlich Kriterien bewertet werden. Dem neu gegründeten Ausschuss kommt dabei aus unserer Sicht die Funktion zu, schon frühzeitig über die Planung der BGE zu informieren, damit zum Beispiel auch Fristen in den anstehenden rechtlichen Beteiligungsformaten gewahrt bleiben können.