Zwei Jahre nachdem der Mega-GAU in Fukushima begann, dauert die Atomkatastrophe an. Bei uns sollen AKWs noch bis 2022 laufen. Die Uranfabriken in Gronau und Lingen exportieren weiter atomaren Brennstoff in die ganze Welt – unbefristet. Die Atommüllfrage ist weiter ungelöst. Und die Energiewende wird von der Bundesregierung blockiert. Zum zweiten Jahrestag der Fukushima-Katastrophe am Montag den 11. März um 18 Uhr vor der IHK am Sande, wollen wir auf die Straße gehen, um erneut ein deutliches Zeichen gegen die weltweit todbringende Atomenergie in Lüneburg zu setzen. Dort wird neben einer stillen Gedenkminute, auch Aktuelles aus Fukushima berichtet und ein Text der IPPNW von Frau Dr. Claudia Burckhardt und Karin Kupka verlesen. Eine Besonderheit ist die Lesung des „Fukushima Gedichts einer Schülerin“ von der Schulsprecherin Anais Sloman der Wilhelm-Raabe-Schule.
Die Katastrophe von Fukushima ist nicht vorbei – genau genommen hat sie erst begonnen!
Große Gebiete sind bis heute zur Sperrzone erklärt. Entwurzelung und soziale Diskriminierung, Krankheit und Tod sind die Folge. Die Existenzgrundlagen von Zehntausenden sind vernichtet. Menschen, die den Strahlen ausgesetzt waren, erhalten keine ausreichende medizinische Versorgung, besonders für die Kinder sind die Folgen verhängnisvoll.
Kontaminierte Lebensmittel werden ohne Warnung gehandelt und sogar an Schulkinder ausgegeben. Schon die erste grobe Reinigung des unmittelbar betroffenen Gebietes hinterlässt 29 Millionen Kubikmeter radioaktiven Abfalls – 33 Sportstadien voll, ein großer Teil liegt in Haufen von schwarzen Plastiksäcken herum und Zwischen- oder Endlager sind nicht in Sicht. Auf dem Werksgelände lagern mehr als 100.000 Kubikmeter gefährlichen radioaktiven Wassers. Fukushima ist weit entfernt von jeder Normalität. Und noch immer weiß niemand, wie es in den Reaktoren aussieht. Ein weiteres großes Beben und ein weiterer Tsunami würden ausreichen, um die Katastrophe auf eine neue Stufe zu heben. Die Ruine von Block 4 sinkt metertief in den vom verspritzten Kühlwasser aufgeweichten Boden ein und neigt sich bedrohlich. Im Abklingbecken dieses Blocks auf 30 m Höhe lagern 460 Tonnen radioaktiver Kernbrennstoff. Würde das Becken bersten, entstünde ein atomares Höllenfeuer, gegen das die Katastrophe von 2011 geradezu harmlos anmuten würde. Und Wissenschaftler erwarten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein neues Erdbeben der Stärke 7 in den nächsten drei Jahren.
Nichts aus der Katastrophe gelernt
Kurz nach der Amtsübernahme kündigte der neue japanische Premierminister (Abe) an, wieder Atomkraftwerke ans Netz zu nehmen und weitere AKW zu planen. Gleichzeitig geht die Regierung immer aggressiver gegen Menschen vor, die sich kritisch gegen die Atompläne der Atomlobby und den katastrophalen Umgang den gesamten Probleme rund um die Atomruine in Fukushima stellen, so kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Festnahmen und Übergriffen. Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom unterstützt solidarisch die japanische Anti Atom Bewegung, unser ganzes Mitgefühl ist bei den Menschen die von der Atom Katastrophe in Fukushima weiterhin betroffen sind, eine Katastrophe die immer noch nicht ausgestanden ist.