Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg vom 20.11.11
Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages kritisiert Niedersachsen
BI Umweltschutz: „Castor absagen geht immer noch, demonstrieren erst recht!“
Die Laufzeit des 13. Castor-Transports wird verlängert, weil die Polizei mit erheblichen Verzögerungen in Frankreich und an der deutsch-französischen Grenze rechnet, das ist die Einschätzung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Nach Angaben des französischen Anti-Atom-Netzwerks „Sortir du nucléaire“ werden in Valognes, Rouen, Montérolier-Buchy und anderen Orten französische Atomkraftgegner gegen den Transport protestieren.
„Die Aktionsplanungen bei uns bekommen durch die Ankündigung, dass der Atommülltransport früher startet noch einen letzen Kick“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die BI hatte bereits vor einigen Tagen davor gewarnt, dass Transport- und Demogeschehen zusammentreffen. „Wer
so plant, trägt allein die Verantwortung für das, was dann passiert, wir bewahren hingegen einen kühlen Kopf und sind uns sicher, dass am kommenden Samstag in Dannenberg Abertausende zu der angemeldeten Großdemonstration nach Dannenberg kommen.“
Angeheizt wird die Empörung noch dadurch, dass der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages jetzt konstatierte, dass der für die kommende Woche geplante Castor-Transport nach Gorleben möglicherweise nicht hätte genehmigt werden dürfen. Grund ist nach Ansicht der Autoren die Unsicherheit, ob durch den zusätzlichen Atommüll im Zwischenlager Gorleben Strahlungsgrenzwerte überschritten werden. Nach Einschätzung der Wissenschaftlichen Dienste wirke die Auswertung des niedersächsischen Umweltministeriums „wenig überzeugend“ und „unwissenschaftlich“. So fehle etwa eine „kritische Auseinandersetzung mit Unsicherheiten und Fehlergrenzen“.
BI-Sprecher Ehmke:“ Den Castor absagen geht immer noch, demonstrieren erst recht!“