Mahnwache gegen Atomenergie Lüneburg – die Violetten

Die Mahnwache in Lüneburg wird bis September pausieren. Seit Oktober 2010 fand sie statt. Manchmal war es sehr dunkel und kalt und jetzt zum Schluss war es sehr hell, oft heiß.
Die Mahnwache machte deutlich, es gibt Menschen, denen bewusst ist, dass Atomenergie Gift für die Menschheit ist. Es wurde deutlich, es gibt Menschen, die wollen, dass mit der Giftproduktion augenblicklich aufgehört wird.

Hätte man weltweit letztes Jahr im Oktober aufgehört, hätten wir drei Kernschmelzen weniger. Nun sind sehr viele dafür, dass ein Ausstieg stattfindet, leider weiterhin nicht sofort. Wer ist heute noch für den sofortigen, bedingungslosen Ausstieg? Selbst die Grünen sind auf 2017 gegangen, weil es realistisch ist.

Den meisten ist bewusst, dass es Menschen sind, die die Atomkraftwerke betreiben, dass es Menschen sind, die die Gesetze machen, diese abzuschalten, dass auch die Verfassung und die Gesetze von Menschen gemacht sind und verändert werden können.

Oft wird mit dem sogenannten „Realismus“ argumentiert. Man müsse doch realistisch sein, dass gehe doch garnicht. Warum geht es nicht, einen Krieg zu beenden? Weil es unrealistisch ist? Warum geht es nicht, den Hunger in der Welt zu beenden? Weil es unrealistisch ist? Warum geht es nicht, die Beschneidung der Mädchen in der Welt zu beenden? Weil es unrealistisch ist? Warum geht es nicht, Kindersoldaten und Kinderarbeit weltweit zu verbieten? Weil es unrealistisch ist? Warum geht es nicht, die Todesstrafe in den USA zu verbieten? Weil es unrealistisch ist?

In keinem Fall spielt die Frage, Realismus oder Irrealismus eine Rolle. Es gibt nicht genügend Menschen, die es wollen, das ist alles. Und das ist auch alles bezogen auf die Atomenergie.

Durchgängig gab es auf der Mahnwache 20-30 Teilnehmende. Es sind nicht die Sprecher der Parteien oder Initiativen. Es sind einfache Menschen, die ihre Macht erkannt haben. Nur es sind sehr wenig. So lang wir so wenig sind, können wir wenig bewegen. Schon garnicht den sofortigen Atomausstieg.

Sollten wir deshalb resignieren? Auf keinen Fall, im Gegenteil. Wir sollten jetzt überlegen, welche Initiativen kommen uns nahe? Wie wollen wir leben? Wie können wir angesichts vielfältiger Bedrohungen leben? Jetzt sollten wir uns erst recht zusammenschließen zu Gemeinschaften, die ihr Bewusstsein weiter entwickeln hin zu selbstbewussten, starken, zufriedenen Menschen, die den Kopf erheben und in der Öffentlichkeit sagen, was sie wollen.

In Parteien, in Initiativen und in Gemeinschaften geht der Weg weiter für einen sofortigen Atomausstieg, für erneuerbare, saubere Energieversorgung in Lüneburg mit eigenen Stadtwerken, für einen sofortigen Stopp des Gorleben-Zwischenlagers und dem Ende der Möglichkeit, Gorleben zum Endlager zu machen.

Für die Violetten in Lüneburg,
Ulrich Franz Nettig

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