17.000 demonstrierten am AKW Krümmel für den sofortigen Atomausstieg – 120.000 bundesweit!

Pressemitteilung vom 25.04.2011, Uhrzeit 17 Uhr

Foto  von Subkontur

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17.000 demonstrierten am AKW Krümmel für den sofortigen Atomausstieg – 120.000 bundesweit!

Am Ostermontag mahnten rund 17.000 Menschen, davon 25 Busse, 33 Trecker und über tausend RadfahrerInnen aus Hamburg, Lüneburg und Umgebung zum 25. Gedenktag der Tschernobyl-Katastrophe und demonstrierten gleichzeitig für den sofortigen Umstieg auf Erneuerbare Energien. Die Folgen eines nuklearen GAUs sind für kein Land tragbar. Dieses machte Dr. Sebastian Pflugbeil als einer der besten Kenner der Konsequenzen aus dem Tschernobyl-Unfall in seiner Rede deutlich Der Zeitzeuge Jurij Wazkel, ein ukrainischer Liquidator, beschrieb eindrucksvoll das soziale und gesundheitliche Elend vieler seiner in Tschernobyl eingesetzten Kameraden. Die Japanerin Michi Kitazawa-Engel beschrieb den kaum vorstellbaren Verlust und die Angst ihrer Landsleute in der jetzigen Situation durch die Fukushima-Katastrophe.

Marion Küpker – eine der OrganisatorInnen des Bündnisses – warnte davor, dass genau hiervor die Atomindustrie und die von ihr bestochenen Regierungen Angst hätten, da die Großkonzere ihre Geschäfte mit dem Atomanlagen-Export in die sog. Entwicklungsländer nicht verlieren wolle: „Mit einer groß angelegten Werbekampagne setzten die multinationalen Atomkonzere wie Siemens, Framatom, General Electric, Rosatom oder Hitachi in den letzten Jahren auf die nukleare Renaissance in über 30 Nichtatomwaffenstaaten in Asien, Afrika und Lateinamerika. Atomenergie wurde diesen Ländern fälschlicherweise, aber erfolgreich als die Lösung für den Klimawandel verkauft! So wollen sie jetzt die Früchte jhrer Arbeit ernten: z.B. Siemens ein neues AKW in ein Erdbebengebiet in Brasilien liefern und dieses auch noch mit Hermesbürgschaften abgesichert bekommen. D.h. wenn Brasilien dieses auf Pump gekaufte AKW nicht abzahlen kann, sollen zudem wir Steuerzahler und -zahlerinnen dafür aufkommen.“

Malwände am AKW / Foto von Subkontur

Mit einem Mahnzug – im Anschluss an die Kundgebung vorm AKW Krümmel – kehrte die Demonstration der Atomenergie den Rücken zu und spazierte zum „Platz des neuen Lebens“, auf dem unsere gesellschaftlicheVision mit Leben gefüllt wurde. Ein geselliges Zusammensein von jung und alt mit Biobauern aus der Region, vielen KünstlerInnen, Bio-Anti-Atomwaffeln etc. sorgten für neue Lebensfreude und Lust auf Veränderung. Von Deutschland kann gerade jetzt das Signal in die Welt geschickt werden, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien sehr schnell möglich und zudem viel billiger ist. Wenn jetzt Deutschland aufgrund des öffentlichen Drucks aus der Atomenergie aussteigen kann, dann darf dieser Ausstieg aus Sicht der Atomindustrie weder schnell noch billig sein. Daher drängt sie auf die Aufrechterhaltung ihrer Monopolstellung z.B. bei den neuen nötigen Energienetzen und fordert teure Off-Shore Windkraft-Projekte, und diese Aufträge wollen sie durch die Regierung erhalten!

Menzer-Werft Platz /Foto Subkontur

Dirk Werner von Lagatom benannte zudem die „geplante Obsolesenz“ von Produkten unseres jetzigen Wirtschaftssystems, was eine wahnsinnige Energie- und Resourcenverschwendung darstellt. Hier und auch bei der unnötigen Rüstungsindustrie gibt es enorme Einsparpotentiale.

Das Bündnis sieht seinen Kampf für eine weltweite Energiewende daher erst am Anfang und kündigte bereits AKW-Blockaden für die Zeit nach dem „Moratorium“ und auch eine Gorleben 365- Jahresblockade am  geplanten Atommüllendlager in Gorleben an!

Das Bündnis fordert weiter neben der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke auch ein generelles Verbot von AKW- Exporten, keine Bürgschaften für Atomexporte und auch nicht für Rüstungsexporte UND den Umbau der Energienetze für dezentrale Erneuerbare Energien, da die Energienetze wieder in die öffentliche Hand müssen!

Sonne von Aktionsgruppe Otto / Foto Subkontur

 

 

 

 

 

 

Tomoyuki Takada aus Japan schreibt in einer Grußrede:

„Es gibt nur EINE Zukunft für Japan und Deutschland und die ganze Welt. In dem atomaren Zeitalter sind wir voneinander nicht getrennt. Mein Appell an Euch: „Atompolitik ist keine nationale Angelegenheit mehr. Lasst uns gemeinsam handeln für eine lebenswerte Welt und das atom-freie Zeitalter!“

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Presseteam der Koordinationsgruppe Krümmel, Dirk Werner,

Kontakt: info@lagatom.de

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