Wie ernst es mit der Sicherheitsüberprüfung während des, von der Bundesregierung ausgerufenen, Moratoriums gemeint ist, zeigt sich auch an der Zusammensetzung der zuständigen Kommission.
Mehr als die Hälfte der 16 Mitglieder (alles Männer) sind dabei eng mit der Atomwirtschaft verflochten. Besonders krass: zwei Mitglieder arbeiten für den Großkonzern Areva. Der Konzern ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Nukleartechnologie. Areva baut und wartet Atomkraftwerke und beliefert Betreiber mit Kernbrennstäben. Ein deutscher Ausstieg aus der Atomkraft würde für die Firma einen herben finanziellen Verlust bedeuten.
Ein weiteres Mitglied ist Erwin Fischer. Er ist zugleich technischer Leiter des Atomkraftwerkes Isar 1 und 2 in Bayern. Isar 1 gilt als Pannenreaktor. Seit Inbetriebnahme verzeichnete der Betreiber e.on 280 meldepflichtige Störfälle. Der veraltete Meiler ist kaum gegen Flugzeugabstürze oder Terrorangriffe gesichert. Deshalb musste Isar 1 gleich zu Beginn des Moratoriums vom Netz. Schon bevor die Kommission die Arbeit richtig begonnen hat, kommt Fischer jedoch vor dem Bayerischen Rundfunk für Isar 1 zu dem Schluss:
Erwin Fischer, 15.03.2011, e.on
„Aus unserer Sicht ist das klar, dass wir die sicherheitstechnischen Anforderungen hier erfüllen.“
Bei solchen Interessenkonflikten ist das Ergebnis der Sicherheitsüberprüfung wohl schon vorprogrammiert.
Weitere Details bringt ein Bericht des Magazins Kontraste. Hier ist er nachzusehen und zu lesen.